1. Mai 2019
Vorlesung an der Hochschule Zittau/Görlitz
„Arbeit in Europa“
IG Metall Ostsachsen besuchte die Hochschule Zittau/Görlitz: Bevollmächtigter Jan Otto referierte zum Thema „Arbeit in Europa“.

Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen, hielt im Rahmen der Ringvorlesung des Ost-/West-Kollegs an der Hochschule in Görlitz einen Vortrag zum Thema „Arbeit in Europa“. Viele interessierte Studentinnen und Studenten, aber auch externe Zuhörer, verfolgten gespannt die Ausführungen aus Sicht der IG Metall.

Viel Unverständnis machte sich bemerkbar, als Jan Otto von den vielen Be- und Verhinderungen von Betriebsratsgründungen berichtete. Viele politische Akteure agieren auch 30 Jahre nach der deutschen Einheit immer noch annähernd gleich. Auch Argumentationsabfolgen bei Auftaktgesprächen zu Tarifverhandlungen, in denen die Arbeitgeber oft unmissverständlich klarmachen, dass sie eigentlich auf die Billiglohnstrategie in Ostsachsen setzen, waren Thema.

 

(Foto: IG Metall)
 


Tarifverträge ebnen den Weg

Investitionen in die Zukunft, Optimierung von Produktionssystemen, neue nachhaltige Geschäftsfelder ― so sieht Innovation aus. An vielen dieser Stellen kommt mittlerweile die IG Metall ins Spiel. Ein besonders gutes Instrument sind Tarifverträge. Sie dienen unter anderem der verbindlichen Regelung der längst überfälligen Angleichung der Beschäftigungsbedingungen in Ost und West. In diesem Zusammenhang fand der Ausblick auf die aktuellen Verhandlungen zur Einführung der 35-Stunden-Woche in der Metall- und Elektroindustrie großen Anklang bei den Zuhörern.

In einer anschließenden Diskussion zu Strukturwandel und Transformation konnten die vielen Aktivitäten, mit denen die IG Metall Ostsachsen ganz konkret Zukunft gestaltet, dargestellt werden. Otto berichtete zum Beispiel aus erster Hand aus der „Kohlekommission“. Ein Ausstieg aus der Braunkohle ist richtig, muss aber sozialverträglich gestaltet werden ― für Beschäftigte wie für Unternehmen. Um die Lausitz als Industrie- und Energieregion zu erhalten, müssen neue, hochwertige und zukunftsfeste Arbeitsplätze geschaffen werden. Dies kann nur durch starke Mitbestimmung und zukunftsgewandte Tarifverträge gelingen.


Weiterbildung ist ein Schlüssel

Umfangreiche Investitionen in Infrastruktur, Ansiedlung von Unternehmen, Energiegewinnung und Mobilität tragen zum Erreichen eines erfolgreichen Strukturwandels bei. Gewerkschaft, Unternehmen und Politik müssen an einem Strang ziehen und für hochwertige und zielgerichtete Weiterqualifizierung der Beschäftigten sorgen. Dies muss bei direkt und indirekt betroffenen Beschäftigten geschehen. Die IG Metall fordert in diesem Zusammenhang ein Transformationskurzarbeitergeld.


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