Deshalb starteten die Vertrauensleute die Aktion „Wir reden Tacheles“.
Sie verteilten Fragebögen und forderten die Beschäftigten auf, der Geschäftsleitung ihre Meinung zu sagen. Das Bedürfnis war groß, 300 Fragebögen kamen ausgefüllt zurück, wurden ausgewertet, die Antworten auf 32 Kritikpunkte eingedampft, für die drei Schlagwörter gefunden wurden: Geld verbrennen, Missmanagement, Imageverlust.
In der Betriebsversammlung am 22. Februar wurden die Kritikpunkte auf Sprechblasen aus Pappe notiert, von Beschäftigten vorgelesen und an einem großen schwarzen Stoffvorhang befestigt. Sie lauteten beispielsweise: „Fehlinvestitionen“, „ungenügende und unehrliche Kommunikation“ und „keine Wertschätzung der Mitarbeiter“.
Die Reaktion der Geschäftsführung war enttäuschend: „Sie druckste herum“, berichtet ein Ohrenzeuge. Das war nicht neu. 2015 hat der Betriebsrat 250 Verbesserungsvorschläge gemacht, die Geschäftsführung hatte jedoch „keine Zeit“, sich damit auseinanderzusetzen. Auch eine Betriebsvereinbarung zur Schulung von Führungskräften und Mitarbeitern wurde damals abgeschlossen – und landete in der Schublade.