Die IG Metall hat für die 12 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalt am 25. März einen Solidar-Tarifvertrag abgeschlossen. Hauptziel: Beschäftigung sichern, Entlassungen vermeiden, finanzielle Einbußen bei Kurzarbeit minimieren und schnelle Lösungen zur Kinderbetreuung umsetzen.
Um den Lebensstandard zu erhalten, soll ein möglichst hohes Kurzarbeitergeld erreicht werden. Dafür kann das Urlaubs- und Weihnachtsgeld auf die monatlichen Einkommen aufgeteilt werden.
Und die Beschäftigten erhalten in diesem Fall einen Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen. Neu ist ein Solidartopf für Härtefälle in jedem Betrieb. Für jeden Beschäftigten zahlt das Unternehmen einmalig 350 Euro in diesen Topf. Damit kann das Kurzarbeitergeld aufgestockt werden. Ab sofort können Eltern, die bislang die acht freien Tage (T-ZUG) wählen konnten, diese acht Tage jetzt auch für Kinder bis zur Vollendung des zwölften Lebensjahres beanspruchen. Für 2020 gibt es zudem fünf zusätzliche freie Tage für Eltern, wenn der Resturlaub 2019, die Zeitkonten und die gesetzlichen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
Die Tarifkommission nahm das Ergebnis einstimmig an. „In dieser schwierigen Situation sind schnelle und solidarische Lösungen gefragt“, sagte Thorsten Gröger. „Das haben wir mit diesem Solidar-Tarifvertrag bewiesen.“ Der Solidar-Tarifvertrag läuft bis Ende 2020. Nach dem Abklingen der Pandemie werden die Tarifgespräche über die Zukunftsthemen der Tarifrunde 2020 fortgesetzt.