Der direkte Kontakt untereinander, das Gespräch, der Betriebsrundgang, die regelmäßigen Treffen engagierter Mitglieder im Gewerkschaftshaus und (Warn-)Streik-Aktionen vor dem Tor, Demonstrationen, all das sind wichtige Bestandteile von Gewerkschaftsarbeit. Trotz Digitalisierung und Industrie 4.0 hat sich das nicht verändert.
Umso schwieriger ist die Gewerkschaftsarbeit aktuell: Der direkte Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen fehlt, und betriebliche Aktionen als Druckmittel sind in Zeiten von Mindestabstand und Homeoffice schwer zu organisieren.
Gewerkschaftsarbeit aber war in den 130 Jahren Gewerkschaftsgeschichte immer schon schwer, und die heutige Situation ist nicht annähernd vergleichbar mit den Zeiten der Sozialistengesetze oder der gewerkschaftlichen Arbeit im Untergrund. Metallerinnen und Metaller passen sich an und kämpfen weiterhin für die Interessen der Beschäftigten.
Alternativen zum direkten Kontakt gibt es – und zwar solche, die auch in Zukunft Gewerkschaftsarbeit verändern und auch verbessern können. Betriebsratssitzungen und Arbeitskreissitzungen finden als Videokonferenzen statt, es gibt Webinare statt Seminare. Zudem sorgen Homeoffice, digitale Sprechstunden und viele Telefongespräche für eine kämpferische Gewerkschaft auch in Zeiten von Corona. Darüber hinaus sorgen Krisen auch immer dafür, dass man zusammenrückt.
Wir sind und waren die ganze Zeit da, und für uns ist klar: Gemeinsam werden wir gerade jetzt die Fragen der Zukunft beantworten müssen. Die IG Metall Jugend bietet den älteren Mitgliedern ihre Hilfe an. Und bei Fragen zu Kurzarbeit oder Kündigungen ist der telefonische Rechtsschutz erreichbar. Denn während, aber auch nach Corona heißt es weiterhin: Mutig und solidarisch kommen wir durch jede Krise.