1. Mai 2020
Metallzeitung
Vieles anders wegen Corona
Das Coronavirus stellt Betriebe und Beschäftigte vor Herausforderungen. Die IG Metall unterstützt mit voller Kraft.

Solidarisch durch die Krise: Viele Beschäftigte sorgen sich wegen der Corona-Krise um ihr Einkommen und die Sicherheit der Arbeitsplätze. „Wir sind für unsere Mitglieder mit voller Kraft da“, sagt der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Oliver Dietzel. Das Team der IG Metall beantwortet Fragen von Mitgliedern und unterstützt Betriebsräte bei der Suche nach guten betrieblichen Lösungen.


Kurzarbeit

Kurzarbeit ist ein wesentliches Instrument bei der Bewältigung der Krise in den Betrieben. „Der Tarifabschluss für die Metall- und Elektroindustrie ist eine super Grundlage für gute betriebliche Lösungen“, sagt Oliver Dietzel. Er sieht eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes durch die Arbeitgeber vor. In der Realität geht das Verhalten von Arbeitgebern allerdings stark auseinander. Während Volkswagen auf 100 Prozent aufstockt, kann in anderen Unternehmen nur mit starkem Druck eine 80 Prozent-Aufstockung vereinbart werden. Andere verweigern sich vollständig. Das zeigt, wie wichtig eine starke IG Metall ist.


Volkswagen und Daimler

Die beiden Autobauer haben ihre Produktion zeitweise vollständig eingestellt. VW begann in der zweiten Aprilwoche, die Arbeit langsam wieder aufzunehmen.


Ausbildung

Die Ausbildung steht Kopf. Berufsschulen sind seit Wochen geschlossen, Prüfungstermine bis zum Sommer gestrichen. „Das ist für die Azubis sehr unbefriedigend und ein ziemlich unsicheres Gefühl“, sagt IG Metall Jugendsekretärin Elisabeth Rutz. Die Berufsschulen versorgen die Auszubildenden derweil mit Aufgaben und Unterrichtsmaterial, die selbstständig im Betrieb oder zuhause bearbeitet werden können. In einigen Betrieben wurden die Ausbildungswerkstätten umgebaut und die Lerngruppen verkleinert. Kurzarbeit kommt für Auszubildende in der Regel nicht in Frage. „Die Betriebe sind verpflichtet, alles zu tun, um die Ausbildung zu gewährleisten“, sagt Rutz. Geschehen kann das etwa durch Selbststudium und Webinare.


IG Metall arbeitet digital

Das Team der IG Metall Nordhessen hat sich rasch an die neuen Umstände angepasst. Videokonferenzen und telefonischer Kontakt stehen im Vordergrund. Anfragen werden auch per E-Mail beantwortet. Alle öffentlichen Veranstaltungen und internen Treffen der IG Metall Nordhessen fielen bis Ende April aus. Auch auf gesellige Anlässe verzichtet die IG Metall derzeit. So musste die Verabschiedung der langjährigen Mitarbeiterin Gaby Hildebrandt in die Freistellungsphase der Altersteilzeit über eine Videokonferenz erfolgen. 38 Jahre lang hatte Hildebrandt in der Geschäftsstelle gearbeitet, zuletzt als Assistentin der Bevollmächtigten.

Auch Schulungen, etwa zur Gründung von Betriebsräten, und die Treffen von Personengruppen werden digital abgehalten. Das klappt gut – und dennoch vermissen viele den persönlichen Kontakt.

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Foto: Martin Sehmisch
Oliver Dietzel
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Elisabeth Rutz
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G. Hildebrandt
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Das Volkswagenwerk in Baunatal blieb zur Eindämmung des Coronavirus rund drei Wochen geschlossen.

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