1. Mai 2020
Metallzeitung
Zahlreiche Neuerungen und Hilfsangebote
Die IG Metall-Geschäftsstelle Ostbrandenburg unterstützt Beschäftigte in der Krise vor Ort und digital.

Infolge der Corana-Krise haben viele Unternehmen in Ostbrandenburg ihren Betrieb mittlerweile eingeschränkt oder eingestellt. Das stellt nicht nur die Beschäftigten und Betriebsräte, sondern auch die Geschäftsstelle der IG Metall Ostbrandenburg vor besondere Herausforderungen. Auf die sprunghafte Nachfrage der Mitglieder nach Unterstützung reagiert die Geschäftsstelle mit vielen Neuerungen und Hilfsangeboten.

„Kurzarbeit, Angst vor Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens oder sogar Kündigungen – die Verunsicherung bei vielen Beschäftigten ist derzeit sehr groß. Es gibt viele, die im Moment um ihren Arbeitsplatz fürchten. Und selbst wenn sie ›nur‹ von Kurzarbeit betroffen sind, machen sie sich große finanzielle Sorgen“, sagt Holger Wachsmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostbrandenburg.

„Bei Kurzarbeit haben die Kolleginnen und Kollegen dramatische Einkommenseinbußen zwischen 33 und 40 Prozent ihres Nettoentgelts. Während die Arbeitgeber die Beiträge zur Sozialversicherung erstattet bekommen, gehen die Beschäftigten leer aus. Wir fordern von der Politik eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 80 Prozent.“

Trotz und gerade wegen der Corona-Krise mit ihren komplexen Aufgabenstellungen ist die Geschäftsstelle in Frankfurt (Oder) weiterhin von Montag bis Freitag tagsüber besetzt und erreichbar. Vorsorglich arbeitet sie in festen Zweier- beziehungsweise Dreierteams immer abwechselnd vom Homeoffice aus und in der Geschäftsstelle vor Ort. „So können wir eine kontinuierliche und komplette telefonische Erreichbarkeit in unserer Geschäftsstelle gewährleis- ten und auch schnelle, individuelle Rechtsberatungen ermöglichen“, so Wachsmann.

Um ihre Mitglieder kontinuierlich mit neusten Informationen versorgen zu können, baut die Geschäftsstelle ihre Präsenz im Internet derzeit massiv aus. Oben links auf der Internetseite igmetall-ostbrandenburg.de sind unter dem Titel „Corona-Virus: aktuelle Informationen und Handlungshilfen“ zahlreiche Dokumente abrufbar. Alle zwei, drei Tage verschickt die Geschäftsstelle aktuelle Newsletter und Schnellinfos an die Betriebsräte, beispielsweise Mustervereinbarungen für Betriebsvereinbarungen zu Kurzarbeit, Handlungsempfehlungen und rechtliche Hinweise. Auch die Mitglieder werden in kurzem Rhythmus mit Schnellinfos via E-Mail über aktuelle Neuigkeiten informiert.

Selbstverständlich sind die Gewerkschaftssekretäre der Geschäftsstelle auch vor Ort in den Betrieben präsent, um die Betriebsräte im Falle anstehender Kurzarbeit bei den Verhandlungen mit den Arbeitgebern zu unterstützen. Auch hier zahlen sich die betrieblichen Erfahrungen des Teams der Geschäftsstelle, auch mit der Krisenbewältigung, aus.

„Manchmal hat man den Eindruck, dass bei einigen Arbeitgebern jetzt in der Krise sämtliche Hemmungen fallen, was ein faires Miteinander angeht. Gerade in solche Fällen ist es wichtig, dass wir als IG Metall bei den Verhandlungen über Betriebsvereinbarungen vor Ort mit am Tisch sitzen“, sagt Holger Wachsmann.

In einigen Betrieben gelang es Betriebsräten und IG Metall, die Einkommen trotz Kurzarbeit bei 90 Prozent und mehr zu sichern. Dabei wird sehr deutlich, dass gute Tarifverträge und das Durchsetzen der Mitbestimmung durch die Betriebsräte die Position der Beschäftigten deutlich stärken.

Eine ausführlichere Version dieses Artikels gibt es im Internet auf der Seite igmetall-ostbrandenburg.de.


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Fotos: Volker Wartmann

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