Es gibt mehr Geld für die Beschäftigten in der Eisen- und Stahlindustrie Nordwest und Ost: Einmalig 500 Euro Coronaprämie Ende Juni. Ende Dezember 2021 kommt dann eine zusätzliche Zahlung von 250 Euro – und Ende Februar 2022 noch einmal 250 Euro. Dieses neue Tarifzusatzentgelt II kann zur Sicherung von Beschäftigung auch in Freizeit umgewandelt werden.
Die Laufzeit der einmaligen Coronaprämie endet am 31. Mai 2022. Dann kann die IG Metall wieder über eine Erhöhung der Entgelte verhandeln.
Das neue Tarifzusatzentgelt II bleibt jedoch dauerhaft. Ab Februar 2023 erhöht es sich auf 600 Euro im Jahr und steigt tarifdynamisch mit künftigen Tariferhöhungen mit.
Für dieses Tarifergebnis haben 10 000 Stahl-Beschäftigte mit Warnstreiks Druck gemacht. Ohne sie wäre der Abschluss nicht möglich gewesen.
Das neue Tarifzusatzentgelt II kommt zum bereits seit vergangenem Jahr gezahlten Tarifzusatzentgelt I von 1000 Euro hinzu. Wie das Tarifzusatzentgelt I ist auch das Tarifzusatzentgeld II in Zeit wandelbar: Bei guter wirtschaftlicher Lage zahlt der Betrieb die 600 Euro Tarifzusatzentgelt II aus.
Bei Beschäftigungsproblemen kann der Betrieb die Arbeitszeit verkürzen, indem das Tarifzusatzentgelt II in Freizeit umgewandelt wird.
Von den festen Beträgen statt Prozenten profitieren die unteren Einkommen stärker – und die Auszubildenden noch einmal besonders: Sie erhalten 60 Prozent der ausgehandelten Zahlungen – und damit im Verhältnis zu ihrer Vergütung deutlich mehr: 300 Euro Coronaprämie, 150 Euro im Dezember, 150 Euro im Februar – und ab Februar 2022 ein Tarifzusatzentgelt II von 360 Euro im Jahr.
Außerdem wollen IG Metall und Arbeitgeber weitere Gespräche zu Übernahme von dual Studierenden führen und tarifliche Regelungen zur Transformation finden.
In der saarländischen Stahlindustrie wird noch gesondert verhandelt. Dort laufen die bisherigen Tarifverträge erst Ende Mai aus.