1. November 2019
Metallzeitung
Finoba – IG Metall kämpft für Beschäftigte
Die Beschäftigten des Automobilzulieferers Finoba in Baunatal haben endlich einen Betriebsrat gewählt.

Lange hat der Automobilzulieferers Finoba in Baunatal seine Beschäftigten nach Gutsherrenart behandelt. So gab es häufig Schichtverschiebungen, wenn zu wenig oder zu viel zu tun war. Wochenendarbeit wurde oft kurzfristig erwartet, während ein Tarifvertrag gänzlich fehlte. Immer mehr Beschäftigte wurden sauer und meldeten sich hilfesuchend bei der IG Metall.

„Wir haben die Kolleginnen und Kollegen natürlich rechtlich beraten und sehr gerne dabei unterstützt, einen Betriebsrat zu gründen“, berichtet Andreas Köppe, Sekretär der IG Metall Nordhessen. Denn eine dauerhafte Veränderung für die über 550 Beschäftigten ist nur mit Betriebsrat möglich.

Der Versuch, eine Interessenvertretung zu installieren, war bislang stets gescheitert. „Diesmal wollten wir es aber unbedingt schaffen“, sagt Heike Günther. „Der Druck der Unzufriedenheit war einfach sehr hoch.“ Heute ist Heike Günther Vorsitzende des ersten Betriebsratsgremiums, das Finoba jemals gesehen hat. Das junge Gremium stürzt sich motiviert in die Arbeit und nimmt Schulungen der IG Metall Nordhessen in Anspruch, um optimal vorbereitet zu sein.


Arbeitsplätze in Gefahr

Im Fokus steht neben den individuellen Anliegen der Beschäftigten derzeit vor allem die Sicherung der Arbeitsplätze. Die Situation des Automobilzulieferers ist schwierig. Über ein Sofortprogramm wurden vom Arbeitgeber erste Aufhebungsverträge angeboten. „Wir sind entschlossen, für die Kolleginnen und Kollegen das beste rauszuholen“, sagt Heike Günther. Auf dem Schirm hat der neue Betriebsrat zudem die Herausforderung der Transformation. Bislang gebe es vom Arbeitgeber allerdings keinerlei Kommunikation zu Themen wie Digitalisierung und Industrie 4.0, so Günther.

Andreas Köppe sieht gute Chancen für eine erfolgreiche Arbeit, „zumal wir mit Vertrauenskörperleiter Michael Orth und seinem Team eine weitere wichtige Stütze für die Gewerkschaftsarbeit bei Finoba haben.“ Gemeinsam werde man für die Beschäftigten kämpfen.

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Heike Günther
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Andreas Köppe

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