1. November 2019
Metallzeitung
Für ein würdevolles Leben
Arbeitskreis Senioren der IG Metall Unterelbe unternimmt eine Fahrradtour zum Thema Armut

In Deutschland ist einiges in Schieflage geraten So kann es nicht bleiben. Unter der Überschrift „Gerechtes, ökologisches und soziales Deutschland“ haben die Senioren der IG Metall Unterelbe auf ihrer Fahrradtour am 1. Oktober bei regnerischem Wetter auf Schwierigkeiten und Probleme aufmerksam gemacht.

Armut hat viele Gesichter und viele Gründe. Es gibt aber wenige grundsätzliche Zusammenhänge, die Armut in einer Gesellschaft begründen. Entscheidend sind vor allem der gesellschaftliche Reichtum und die Regeln, wie er verteilt wird.

Demnach hat sich die Zahl der von Armut betroffenen Rentner in den letzten elf Jahren verdoppelt (sehr deutlich ist auch, welche fatalen Wirkungen die Verschlechterungen für Erwerbsgeminderte haben). Die tatsächliche Zahl der Rentner, die an der Armutsgrenze und darunter leben, ist sehr viel höher.

Rentnerinnen und Rentner, die das Wohngeld beziehen, sind nicht berücksichtigt (circa 300000), und diejenigen, die mit ihrer Rente zwischen der Grundsicherungsgrenze von 790 Euro und dem Armutsschwellenbetrag von 980 Euro liegen, ebenfalls nicht (Einzelhaushalte; Zahlen für 2015; Durchschnittszahlen zwischen den Bundesländern variieren).

Dieses und vieles mehr wollen die Senioren der IG Metall Unterelbe aufdecken. Sie haben im Seniorenheim und bei der Tafel mit Betroffenen diskutiert. Weiterhin haben sie auf ihrer Tour mit gelben Westen und Fahrrädern durch Elmshorn, vor der IHK und der Deutschen Bank auf Schwierigkeiten aufmerksam gemacht.

In seinem Schlusswort wies Hans-Jürgen Nestmann nochmals darauf hin, welche Verantwortung die Politik hat und dass Altersarmut und Kinderarmut in diesem Land bekämpft werden müssen. Es kann nicht sein, dass man der Rentenkasse 800 Milliarden Euro klaut und gleichzeitig sagt, man hat kein Geld in der Kasse. Bürger dieses Landes haben einen Anspruch auf ein würdevolles Leben nach 45 Jahren Arbeit. Wir forderten eine „Erwerbstätigenversicherung“ für alle ohne Ausnahmen.

Hans-Jürgen Nestman

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