1. November 2019
Metallzeitung
Peiner Umformtechnik will durchstarten
Nach 17 Monaten Insolvenz hat die Peiner Umformtechnik (PUT) einen neuen Gesellschafter.

Nach 17 Monaten Insolvenz hat die Peiner Umformtechnik (PUT) einen neuen Gesellschafter. Nach turbulenten Jahren hofft die Belegschaft, endlich dauerhaft in ruhigem Wasser unterwegs zu sein. Dazu Betriebsratsvorsitzender Uwe Simon im Gespräch mit der metallzeitung.

Wie konnte es zur Insolvenz kommen?

Uwe: Der Fisch stinkt bekanntlich vom Kopf her. Die Ursache sind klare Managementfehler. Jahrelange Verluste, unzureichende Investitionen, unzulängliche Prozesse. Zuletzt hat dann ein Finanzinvestor das Unternehmen geradezu an die Wand gefahren.

Euch hat die Insolvenz also nicht überrascht?

Uwe: Im Gegenteil, wir waren gut vorbereitet. So hat die IG Metall etwa ein Jahr vor dem Insolvenzereignis Kontakt zu dem renommierten Insolvenzverwalter Dr. von der Fecht aus Düsseldorf hergestellt. Bei ihm und seinem Team waren wir bestens aufgehoben. Außerdem waren wir von unseren Produkten und der Belegschaft überzeugt. Wir hatten rasch mit der IG Metall einen „Kriegsplan“ ausgeheckt: 1. Standortsicherung, 2. maximale Arbeitsplatzsicherung, 3. Tarifbindung behalten.

Dennoch war die Investorensuche kein Selbstläufer.

Uwe: In der Tat. Die Insolvenzverwaltung konnte am Ende keinen strategischen Investor, der zu uns passt, finden. Wir haben dann selbst die Initiative ergriffen. So fungiert jetzt der ehemalige Berater des Betriebsrats, Dr. von der Fecht, als Gesellschafter der neuen PUT. Tatsächlich haben wir eine Art Genossenschaft gegründet. Die neue PUT ist das Ergebnis eines „Mitarbeiter-Buy-outs“. Mit Hilfe der IG Metall haben wir etwa 200 Arbeitsplätze gerettet. Schlimm waren für uns etwa 70 betriebsbedingte Kündigungen. Aber insgesamt hat sich der Einsatz gelohnt.“

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Foto: IG Metall
Uwe Simon

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