Dass der Ruf „Hey Boss, ich brauch mehr Geld!“ nichts bringt, wissen inzwischen die Beschäftigten. Wer mehr in der Lohntüte haben will, braucht starke Partner wie die IG Metall und einen aktiven Betriebsrat. Und er muss sich selbst in der Gewerkschaft engagieren.
Für die IG Metall Halle-Dessau ist es jedenfalls nicht länger hinzunehmen, dass nur 45 Prozent der Betriebe im Osten tarifgebunden sind. „2019 ist das Jahr mit den meisten Tarifaktivitäten der vergangenen Jahre“, freut sich Gewerkschaftssekretär Martin Donat. „Neue Tarifabschlüsse mit einer schrittweisen Hinführung zum Flächentarifvertrag gab es in vier Betrieben. Dazu gehören Agco, Zeitzer Guss, PS Union und die Neuansiedlung Neovia. In weiteren vier Firmen laufen intensive Verhandlungen.“
Etwa 1400 Beschäftigte kämen damit in normale und gut bezahlte Arbeitsverhältnisse. Besonders erfreulich sei das Verhandlungsergebnis zwischen den Tarifpartnern für die Beschäftigten der Agco in Hohenmölsen ausgefallen. „Nach einem neunmonatigen Verhandlungsmarathon gehört das Ergebnis mit zu den größten Erfolgen, die es bei Tarifgesprächen zur Heranführung an einen Flächentarifvertrag in Sachsen-Anhalt gegeben hat“, sagt Martin Donat. Die Laufzeit zur Angleichung an die Fläche betrage acht Jahre und sei unter anderem mit einer anfänglichen jährlichen Entgelterhöhung von etwa acht Prozent verbunden.
„Gewinner der Tarifbindung sind nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Unternehmen selbst, die Kommunen und die Gesellschaft“, betont IG Metall-Geschäftsführerin Almut Kapper-Leibe. „Gute Leute müssen mit guten Arbeitsbedingungen in Ostdeutschland gehalten werden.“
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