„Das war schon ein farbenfrohes Bild, als wir durch die Hallen gegangen sind“, bemerkt Frank Trede, Betriebsratsvorsitzender bei Hobby. Er kann seine diebische Freude kaum verbergen. Es ist der 28. August, der erste Verhandlungstag für den neuen Haustarifvertrag zum Entgelt bei Hobby.
Eigentlich ist alles ganz normal an diesem Morgen. Die Beschäftigten haben um 6 Uhr in der Frühe ihre Arbeit aufgenommen. Doch etwas ist anders. „Knapp 700 Kolleginnen und Kollegen sind heute in einem roten T-Shirt zur Arbeit gekommen, um ein Zeichen zu setzen zu Beginn der Tarifrunde“, sagt Trede.
Sönke Thiedemann, ebenfalls Betriebsrat bei Hobby, pflichtet bei: „So einen Auftakt haben wir bei Hobby noch nicht gehabt. Die Belegschaft ist aufgewacht. Nach Jahren mit moderaten Tarifabschlüssen ist uns klar geworden, dass es für einen guten Tarifabschluss auch eine gut organisierte Belegschaft braucht.“
Der Auftakt ist also gelungen. Schrittweise wird nun der Druck auf die Verhandlungen erhöht. „Wir haben einen Plan. Und wir können noch mindestens eine Schippe drauflegen, wenn es erforderlich sein sollte“, verdeutlicht Thiedemann.
Die Forderung der Hobby-Beschäftigten beträgt 6 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten, wie zuletzt in der Metallindustrie und im Bereich Holz- und Kunststoff. Und auch dort bedurfte es eines langen Atems, um schlussendlich erfolgreich zu sein.