Was wird nicht alles geschrieben über den Niedergang großer Organisationen. Über eine Zeit, in der nach den Volksparteien angeblich auch die Kirchen und die Gewerkschaften zum alten Eisen gehören sollen. Die IG Metall beweist: Es geht auch anders. Wir konnten in den letzten Jahren allen Unkenrufen und Abgesängen trotzen und uns stärken. Mit einer guten Arbeit in den Betrieben, erfolgreichen Tarifrunden und einer stabilen Mitgliederentwicklung haben wir uns als Motor des Fortschritts in diesem Land behauptet. Wir stehen dafür, dass der anstehende Umbau der Industrie gelingen kann ― sozial, ökologisch und demokratisch.
Dass die Transformation zu guter Arbeit für alle Beschäftigten führt, ist kein Selbstläufer. Weder der Markt wird es richten, noch das kurzfristige Renditestreben vieler Arbeitgeber. Wir müssen eine wirksame Gegenmacht sein, die in das Steuerrad der Veränderung eingreift. Hierzu brauchen wir auch in Zukunft eine starke IG Metall, kompetent und wenn notwendig konfliktfähig. Aber wir brauchen auch Bündnispartner in Zivilgesellschaft und Politik. Denn nur gemeinsam können wir erkämpfen, was wichtig ist: Soziale Gerechtigkeit, Schutz von Klima und Umwelt, demokratische Beteiligung der Menschen an den Veränderungen von Arbeits- und Lebenswelt. Wir meinen, die Richtung stimmt. Der kommende Gewerkschaftstag bietet uns die Chance, uns über die notwendigen Schritte für die kommenden Jahre zu verständigen.