Stefan, was genau war Gegenstand der Verhandlungen?
Wir hatten zum 1. Januar schon 1 Prozent Lohnerhöhung erhalten. Es wurde mit der IG Metall – in Person von Michael Unser – vereinbart, im Juni nochmals über eine weitere Erhöhung für September 2019 zu verhandeln. Da unsere Kollegen zudem bereits seit Jahren die Arbeitszeit verkürzen wollen, war auch das ein wesentlicher Verhandlungspunkt. Zum Hintergrund: Im Jahr 2005 wurde unsere Arbeitszeit von 37,5 auf 39 Stunden erhöht, im Jahr 2006 dann nochmal von 39 auf 40 Stunden – beides ohne Lohnausgleich!
Wie lange wurde verhandelt und wie verliefen die Verhandlungen rückblickend?
Die Verhandlungen fanden an einem Freitag in rundum entspannter Atmosphäre statt. Das belegt auch, dass wir nach nur zweieinhalb Stunden zum Abschluss gekommen sind. Dafür gebührt allen Beteiligten ein ganz großes Kompliment. Unterm Strich steht, dass die Arbeitszeit nun auf 39 Stunden verkürzt und das Entgelt um zwei Prozent inklusive aller Zulagen erhöht worden ist, bei einer Laufzeit bis 31. Dezember 2020. Das gab es so noch nie. Hinzu kommt eine Einmalzahlung von 200 Euro für jeden Beschäftigten. Da Afriso-Euro-Index im Juli 2019 sein 150-jähriges Firmenjubiläum gefeiert hat, wurden die Abschlüsse auf genau dieses Datum gelegt.
Wie bewertest Du diese Ergebnisse?
Als durchweg positiv, um nicht zu sagen: hervorragend. Ich denke, so einen Abschluss an nur einem Nachmittag unter Dach und Fach zu bringen, spricht für sich. Auch die Belegschaft ist hoch zufrieden. Die Unterstützung durch Michael Unser beziehungsweise die IG Metall hat eine wesentliche Rolle dabei gespielt, dass dies so gelingen konnte. Zugleich sind diese Ergebnisse seitens der Geschäftsleitung ein klares Zeichen, dass sie den Beschäftigten etwas zurückgeben wollte.