Seit Juni erhalten die insgesamt 220 Beschäftigten bei VW Automobile Region in Lehrte und Langenhagen drei Prozent mehr Geld. Das war die erste Stufe des Tarifabschlusses 2019 im Kfz-Handwerk Niedersachsen und Osnabrück, der für rund 12000 Beschäftigte gilt. Die zweite Stufe von 2,3 Prozent folgt im August 2020.
„Ein großer Erfolg ist die überproportionale Anpassung der Ausbildungsvergütungen. 18 Prozent Steigerung in zwei Jahren“, meint Betriebsratsvorsitzender und Verhandlungskommissionsmitglied Hubertus Dieh von VW Automobile Region Hannover.
In zwei Stufen steigen die Ausbildungsvergütungen um jeweils 35 Euro. Seit August starten die Auszubildenden mit 745 Euro statt 710 Euro ins Berufsleben, plus zwei zusätzlichen freien Tage vor den Prüfungen.
Die 46 Auszubildenden des Autohauses profitieren nicht nur von dem Tarifabschluss 2019. Der Konzernbetriebsrat der Volkswagen Automobilhandelsgruppe (VGRD) hat zum Beispiel verbindliche Prüfungsvorbereitungszeiten, Lernmittelfreiheit, Büchergeld und Zusatzqualifizierungen für Auszubildende vereinbart.
Ein Highlight war 2018 das „Azubi-Projekt VW-Golf 4“. Der Nachwuchs bringt seine Ideen ein und entwickelt ein eigenes Auto. 2020 soll ein „Azubi-Käfer“ folgen. „Wir brauchen Menschen, die kreativ und flexibel ihr Wissen einbringen können, denn der Wandel in der Autobranche ist nicht planbar“, erzählt die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Sonja Schierding.
Deshalb nutzen die Betriebsräte auch die volle Mitbestimmung im Qualifizierungstool der Gruppe. Bereits heute können sich Mechatroniker bis zum Hochvoltexperten weiterqualifizieren, um die Elektrifizierung der Motoren begleiten zu können.
Diese Mischung aus fairen Arbeitsbedingungen und gelebter Mitbestimmung macht das Autohaus zum „Autohaus Fair“. „Wir wollen, dass unsere Mitarbeiter nicht nur arbeiten, sondern auch gut leben können“, betont Vertriebsleiter Dirk Papenhagen. „Wer mit gutem Gefühl zur Arbeit kommt, sorgt auch für zufriedene Kunden.“