1. Oktober 2019
Berlin-Brandenburg-Sachsen
„Sicherheit im Wandel bleibt unser Anspruch“
 Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, E-Mobilität, Ausstieg aus der Kohleverstromung und Batterie-Recycling – die Transformation der Industrie hat längst begonnen. Auch im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen hinterlässt die Zukunft längst sichtbare Spuren in der Gegenwart.

Die Beschäftigten bei Porsche in Leipzig und bei Volkswagen in Zwickau erleben gerade hautnah mit, was Transformation bedeutet. Bei laufendem Betrieb bauen die Automobil-Konzerne die Werke für die Anforderungen der Zukunft um. In Zwickau entsteht so die leistungsfähigste E-Auto-Fabrik Europas“, wie die VW-Konzernzentrale per Pressemitteilung erklärte. Die Belegschaft wird mit umfangreichen Schulungsprogrammen für die neuen Aufgaben qualifiziert. Dafür wurde eigens ein Trainingscenter E-Mobilität, unterstützt durch öffentliche Fördermittel, eingerichtet.


Aufbruchsstimmung

Solche Investitionen in den Standort und Produktzusagen zahlen sich offenbar aus, wie eine neue Studie der Branchenexpertin Automobil, Dr. Antje Blöcker, zeigt. Die Zuversicht in den Wechsel zur E-Mobilität hat unter den Beschäftigten der Automobilindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen zugenommen. Damit unterscheiden sie sich deutlich vom Bundesdurchschnitt. Allerdings zeigt die Studie auch, dass die Kolleginnen und Kollegen die Transformation, die die Digitalisierung mit sich bringt, insgesamt nach wie vor skeptisch betrachten. Transformation, so die Studienautorin, bleibt für viele ein abstrakter Begriff, der oft nicht mit einem positiven Blick in die Zukunft, sondern mit Rationalisierung und Arbeitsverdichtung verbunden wird. „Die Menschen müssen auf diesem Weg der Veränderung mitgenommen werden“, sagt Olivier Höbel, IG Metall-Bezirksleiter in Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Das ist eine zentrale Aufgabe von Politik, Unternehmen und IG Metall. Sicherheit im Wandel bleibt unser Anspruch.“


Wandel einer ganzen Region 

Durch den Ausstieg aus der Braunkohle steht die Lausitz vor einem radikalen Umbruch. Aktuell hängen etwa 2500 Arbeitsplätze aus dem Bereich der Metall- und Elektroindustrie direkt an der Braunkohle. „Die Energieregion Lausitz hat gute Voraussetzungen, den Wandel zu schaffen“, sagt Olivier Höbel. „Es gibt gut ausgebildete Facharbeiter, Infrastruktur zur Energieeinspeisung und frei verfügbare Flächen für Industrieansiedlung.“

Ein Baustein könnte die Ansiedlung einer Batterie-Recyclingstrecke sein, so eine neue Studie des IMU-Instituts Berlin in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik. Aus ökonomischen, ökologischen und strukturpolitischen Erwägungen bietet das Recycling von Antriebs- batterien eine attraktive Perspektive.

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Fotos: Volkswagen AG
Sichtbar gewordener Wandel: Im Sommer 2018 hat der Umbau des Zwickauer VW-Werks zum E-Auto-Werk begonnen. Die Beschäftigten werden in Zwickau bereits für die neuen Herausforderungen qualifiziert.
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