1. Oktober 2020
Metallzeitung
Ein Kämpfer für die Gerechtigkeit
Stefan Reiner (28) ist seit Anfang September als Gewerkschaftssekretär in der Geschäftsstelle Heilbronn-Neckarsulm im Bereich Betriebsbetreuung aktiv. Welche Schwerpunkte er setzen will und wofür er jeden Morgen aufsteht, verrät er im Interview.

Stefan, was umfasst Dein Aufgabengebiet alles?

Als Nachfolger von Ivan Curkovic bin ich Ansprechpartner für unsere Mitglieder und natürlich auch für die Betriebsräte, mit denen ich mich zu allen wichtigen Themen berate und mit denen ich Aktionen, Kampagnen oder Strategien plane, damit wir die gemeinsamen Ziele bestmöglich durchsetzen können. Deshalb ist es mir auch sehr wichtig, in den kommenden Tagen und Wochen möglichst viele persönlich kennenzulernen und abschätzen zu können, wie die individuelle Lage in den einzelnen Unternehmen sich aktuell darstellt. Da vertraue ich sehr auf die Einschätzung der Kolleginnen und Kollegen.

Was genau bedeutet ein partnerschaftliches Miteinander für Dich?

Vor allem, einander auf Augenhöhe zu begegnen. Eine Ebene zu schaffen, auf deren Basis wir gemeinsam Verbesserungen planen und vor allem durchsetzen können. So entsteht über Monate und Jahre hinweg ein Vertrauen, dank dem man auch schwere Zeiten und Konflikte Seite an Seite übersteht – indem man an einem Strang zieht.

Welche Themen siehst Du in naher Zukunft als die wichtigsten an?

Spannend ist und bleibt das Corona-Thema: Welche konkreten Regelungen gibt es in den einzelnen Betrieben, wie sind die wirtschaftlichen Folgen. Klar ist leider: Für viele ist die Situation prekär. Viele Unternehmen nutzen gerade die Gelegenheit und starten Angriffe auf errungene Standards. Nun gilt es, diesem Klassenkampf von oben eine organisierte Antwort von unten entgegenzusetzen. Wir müssen mit unseren Mitglieder die bestmöglichen Lösungen in der Krise finden – und wenn es dann wieder aufwärts geht, dafür sorgen, dass sie daran ihren Anteil erhalten. Denn das hat mit Gerechtigkeit zu tun, und genau deshalb stehe ich jeden Morgen auf: um den Menschen, die Tag für Tag hart arbeiten, dabei zu helfen, sich stark zu organisieren und gute Arbeitsbedingungen durchzusetzen.

Du kommst nach vier Jahren beim gemeinsamen Erschließungsprojekt Baden-Württemberg zurück in deine alte Heimat Heilbronn. Was bedeutet Dir das?

Viel! Wenn man die Orte und Dörfer kennt, in denen die Betriebe stehen, startet man die Zusammenarbeit gleich auf einer ganz anderen menschlichen Ebene. Auch privat ist es natürlich praktisch: Endlich Schluss mit der vielen Zeit auf der Autobahn. Die gewonnene Zeit verbringe ich mit meiner Familie, ich habe eine sehr aktive dreijährige Tochter, da wird es nie langweilig. Außerdem gibt es in Heilbronn neben der Gewerkschaftsarbeit politisch und sozial einiges zu tun. Am Ende bleibt dann hoffentlich noch Zeit für Sport, Mixed Martial Arts (MMA) ist ein guter Ausgleich nach stressigen Arbeitstagen.

alt
Stefan Reiner, unser neuer Gewerkschaftssekretär in der Geschäftsstelle Heilbronn-Neckarsulm für den Bereich Betriebsbetreuung

| Das könnte Dich auch interessieren

Kontakt zur IG Metall

Link zum Artikel