Im Juli schrieb ich im Editorial, dass die Krisenregelungen zur Kurzarbeit nicht Ende 2020 auslaufen dürfen, sondern fortgeführt werden müssen. Ende August hat die Große Koalition eben dies beschlossen. Umgesetzt wurde auch die Forderung der IG Metall, die Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds von 12 auf 24 Monate zu verlängern. Fazit: IG Metall wirkt!
Auf dem jüngsten Autogipfel wurde unser Vorschlag besprochen, mit „Transformationsfonds“ das Eigenkapital kleiner und mittlerer Zulieferer zu stärken und sie dadurch vor Insolvenz und Entlassungen zu schützen. Mit der Bundesregierung wurde verabredet, dass dieser Vorschlag bearbeitet wird.
Diese Fonds ermöglichen Unternehmen, in Innovationen zu investieren und Beschäftigung zu sichern. Wir haben auch vorgeschlagen, die Regionen zu stärken, zukunftsfähige Industriearbeitsplätze zu schaffen. Hier sollen nun Mittel des Konjunkturpakets bereitgestellt werden, um die Strukturpolitik in Regionen, die aufgrund vieler ansässiger Zulieferbetriebe abhängig vom Verbrennungsmotor sind, voranzutreiben – für eine ökologische und soziale Transformation.
Deshalb habe ich auch die Viertagewoche mit Teillohnausgleich als Option zur Bewältigung des Strukturwandels vorgeschlagen. Mir geht es darum, einen tariflichen Rahmen zu schaffen, den Betriebsräte und Arbeitgeber nutzen können, um Industriearbeitsplätze zu sichern und Industriearbeit attraktiv zu machen. Über diesen Vorschlag diskutieren wir in unseren Gremien und mit Euch, unseren Mitgliedern!
Eure Meinung zu allen Fragen unserer gewerkschaftlichen Politik in Betrieb, zu Tarif und Gesellschaft ist uns wichtig. Daher startet am 29. September die dritte große Beschäftigtenbefragung der IG Metall. Beteiligt Euch, macht mit!
Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall