„Mit Stolz und Demut“ will Frank Meier seine neue Aufgabe als Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Oberberg wahrnehmen. Der gelernte Werkzeugmacher und Betriebsratsvorsitzende der Firma Metalsa wurde mit 63 von 66 Delegiertenstimmen in sein neues (Ehren-)Amt gewählt. Er ist seit seiner Ausbildung Mitglied der Gewerkschaft und gehört dem Ortsvorstand an. Meier tritt die Nachfolge von Heinz Dörr an, der im Verlauf der Versammlung verabschiedet wurde.
Obwohl offiziell mit dem Ersten Bevollmächtigten Werner Kusel und nun Frank Meier als Vize nur zwei Personen an der Spitze der IG Metall stehen, wird die Gewerkschaft in der Praxis von einem Trio geleitet: Als Dritter im Bunde kommt Revisorensprecher Thomas Hengstebeck (Firma Berg) hinzu. Alle drei arbeiten schon länger zusammen. Hengstebeck sagt: „Gemeinsam wollen wir Flagge zeigen für Ziele und Ideen in Oberberg.“ Den hohen Mitgliederstand trotz des demografischen Wandels zu halten, sei eine große Herausforderung.
Seine ruhige Art, sein manchmal anderer Blickwinkel und seine „Stahlwerker-Schläue“ hätten ihm gut getan, bekannte Kusel bei der Verabschiedung von Heinz Dörr. Der scheidende Zweite Bevollmächtigte war seit 1996 Mitglied des Ortsvorstands und hatte als Revisor die Kasse im Blick. Außerdem war er seit 2006 Mitglied der großen Tarifkommission. Als Rentenberater wird er den Mitgliedern der IG Metall erhalten bleiben.
In Kusels Rechenschaftsbericht überwogen die positiven Punkte: Nach 285 Neuaufnahmen allein im laufenden Jahr ist die Gewerkschaft auf 11 472 Mitglieder gewachsen und steht finanziell gut da. Außerdem: Alle fünf Unternehmen, die zwischenzeitlich aus dem Tarifvertrag ausgeschert waren, sind wieder zurück. Als „Krebsgeschwür“ kritisierte Kusel die wachsende Zahl befristeter Arbeitsverhältnisse.