Im Juli 2019 ist die Vereinbarung zur Heranführung an die Flächentarifverträge der Metall- und Elektroindustrie in Bayern unterzeichnet worden. Seit Baubeginn im Juli 2015 ist in Deggendorf eine ultramoderne Fabrik mit mittlerweile über 300 Beschäftigten entstanden.
Der Standort war der einzige deutsche Produktionsstandort der Liebherr Firmengruppe ohne Tarifanbindung.
40-Stunden-Woche, fehlendes Eingruppierungssystem und keine Arbeitszeitvereinbarungen waren nur einige der Punkte, warum die Beschäftigten den Kontakt mit der IG Metall gesucht haben.
Nach den erstmaligen Betriebsratswahlen ging es darum, die Tarifbindung herzustellen. Im Herbst 2018 wurde ein Vertrauenskörper gegründet und weitere Weichen zur Tarifbindung gestellt.
Mit Ute Opritescu, Tarifteam Bezirk Bayern, wurden die Verhandlungen geführt. Nach zwei Runden drohten die Verhandlungen beinahe zu scheitern. Der Arbeitgeber wollte die Angleichung zur 35-Stunden-Woche auf bis zu 13 Jahre hinauszögern. Das konnten wir nicht zulassen.
Die IG Metall und die Kolleginnen und Kollegen im Betrieb bereiteten sich auf einen Warnstreik vor. Diesen wollte der Arbeitgeber unbedingt vermeiden. Die Forderung der IG Metall-Mitglieder, die Arbeitszeit in maximal fünf Jahren zu reduzieren, musste vom Arbeitgeber akzeptiert werden. Die 35-Stunden-Woche gilt jetzt ab dem 1. Juli 2024.
Nun müssen die Tarifverträge im Betrieb umgesetzt werden. Die Einführung von ERA und eine Betriebsvereinbarung zur Arbeitszeit sind die nächsten gemeinsam Schritte von Betriebsrat, den Vertrauensleuten und der IG Metall.
Die IG Metall sagt allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön! Ohne Euch wäre die Durchsetzung nicht möglich gewesen!