Anfang Juni dieses Jahres kam die Hiobsbotschaft. Der erst 2018 gegründete Betriebsrat von Prinzing-Pfeiffer wurde darüber informiert, dass die Gesellschafterversammlung entschieden hat, die Fertigung am Standort Blaubeuren Ende September 2020 zu schließen. Genauer scheint es der Wunsch der Schweizer CGS Management AG zu sein – Haupteigner der Topwerk-Group, zu der auch Prinzing-Pfeiffer gehört. In Zahlen bedeutet dies, dass beim Blau- beurer Traditionsbetrieb 26 von 40 Arbeitsplätzen abgebaut werden sollen.
„Das eigens für die Bedürfnisse des Betriebs erbaute und 2008 bezogene Gebäude sei plötzlich nicht mehr ausreichend, um mit dem vorhandenen Maschinenpark wettbewerbsfähig zu sein und wirtschaftlich zu produzieren“, fasst Jan Gottke, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ulm die Begründung des Arbeitgebers zusammen. „Ein genauerer Blick auf die Zahlen liefert uns ein anderes Bild. Es wurden und werden gute Renditen erzielt. Die Aussage, dass die Fertigung in Blaubeuren nicht wettbewerbsfähig ist, kann von unserer Seite aus nicht nachvollzogen werden. Auf Seiten der Arbeitgeber mangelt es an Willen und Kreativität, am Fertigungsstandort Blaubeuren festzuhalten“, so Jan Gottke weiter.
Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, begab sich ein Teil der Belegschaft auf eine kleine Wanderung. „Wir sind zwar nur ein kleiner Betrieb, aber wir werden um jeden Arbeitsplatz bei uns kämpfen“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Robert Ahmann. „Unsere Belegschaft tritt jeden Tag den Beweis an, dass wir gute Arbeit abliefern. Sicherlich sehen wir an vielen Stellen auch Verbesserungspotenziale. Diese sollten wir angehen, um die Zukunft von Prinzing-Pfeiffer und unserer Beschäftigten zu sichern“, so Robert Ahmann.