Ein Betriebsrat ermöglicht den Beschäftigten, ihre Arbeitsbedingungen mitzugestalten. Gerade in unsicheren Zeiten, wie das Beispiel der Firma Nordson in Pirmasens drastisch zeigt. Denn einen Betriebsrat hatte das Traditionsunternehmen bisher nicht. Diesen Mangel bekommen die Beschäftigten jetzt am eigenen Leib zu spüren. Überraschend hat das US-Unternehmen Ende Juni beschlossen, den Standort in Pirmasens zu schließen. Die Beschäftigten wurden von dieser Entscheidung eiskalt erwischt. Da es keinen Betriebsrat gab, konnte das Management ohne vorherige Information und Beteiligung der Belegschaft handeln. Es bestand auch keine Möglichkeit für die Beschäftigten, einen Interessenausgleich und Sozialplan durchzusetzen. Stattdessen gab es Druck auf die Kolleginnen und Kollegen, Aufhebungsverträge zu unter-schreiben.
Besonders bitter ist die Erkenntnis, dass Profitmaximierung klar im Vordergrund steht – und nicht die Verantwortung für die Menschen. Den Beschäftigten droht jetzt die Erwerbslosigkeit und in der aktuellen Krisenzeit ist es besonders schwer, einen neuen Arbeitsplatz in der Region zu finden.
Doch kampflos wollen die Beschäftigten ihren Betrieb nicht aufgeben. Gemeinsam mit der IG Metall ist es gelungen, einen Betriebsrat zu gründen. Nach der erfolgreichen Konstituierung wird nun ein Alternativkonzept erarbeitet. Dabei steht der Erhalt der Arbeitsplätze an oberster Position. Denn ausreichend Aufträge sind vorhanden.
Begleitend zur Betriebsratswahl wurden einige Aktionen durchgeführt. Unter dem Motto „Wir lassen uns nicht mehr unterdrücken“, kämpfen die Beschäftigten für Perspektiven.
Weitere Artikel und Bilder zu den Aktionen gibt es auf unserer Internetseite: igmetall-homburg-saarpfalz.de