Bei einer Aktion der Schnellecke-Beschäftigten wurden Meinungen zum Aushang der Geschäftsleitung gesammelt.
Fachkräftemangel – war da was? Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen wirtschaftlichen Herausforderungen haben das Thema in den Hintergrund gedrängt.
Dass es aber nicht vom Tisch ist, zeigt die aktuelle Situation bei Schnellecke Logistics am Standort Glauchau. Der Logistikdienstleister sucht neues Personal. Gleichzeitig verlassen aus Unzufriedenheit immer mehr langjährige Beschäftigte den Betrieb.
Seit Mitte Juli laufen nun die Tarifverhandlungen für die Entgeltrunde 2020. Die Tarifkommission der IG Metall hat einstimmig eine Entgelt- steigerung von 6 Prozent beschlossen, mindestens jedoch monatlich 150 Euro für eine Laufzeit von 12 Monaten. Damit soll das Entgelt endlich auf das Niveau von VW Group Service/Schnellecke Wolfsburg angehoben werden.
Der Grund liegt auf der Hand: Mittlerweile übersteigt selbst das IG Metall-Lohnniveau der Leiharbeit nach wenigen Einsatzmonaten die Entgelthöhe bei Schnellecke. Auch der Abstand zum Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie wird immer größer. „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben es einfach verdient, eine angemessene Entlohnung für ihre geleistete Arbeit zu erhalten“, sagt Elke Merkel, Mitglied der Tarifkommission.
Das Unternehmen sah beim ersten Gesprächstermin allerdings keinerlei Handlungsbedarf und bewies wenig Gefühl für die Stimmung in der Belegschaft. Stattdessen wurde die Forderung in der Corona-Krise als überzogen bewertet.
„>Aber Corona darf keine Ausrede sein, die Beschäftigten nicht am unternehmerischen Erfolg zu beteiligen. Die Auftragssituation in der Kontraktlogistik ist ausgesprochen gut“, sagt Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau. Das Verstecken hinter Corona führe dazu, dass die Situation erst recht eskaliert. Mit einer Flugblatt-Aktion machten die Mitarbeiter ihrem Unmut vor der nächsten Runde Luft.
Aktuelle Informationen zum Stand der Verhandlungen gibt es auf igm-zwickau.de
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