20. Juli 2018
Ratgeber: Beruflicher Aufstieg
Befördert? So werden Sie eine gute Führungskraft
Wer in eine Führungsposition aufsteigt, steht vor einer neuen Herausforderung. Das Fachwissen ist in der Regel vorhanden. Doch einen guten Führungsstil müssen neue Chefs und Chefinnen meist noch lernen.

Eben noch gehörte man zum Team und plötzlich ist man außen vor. So schön es auch ist, Führungskraft zu werden: Bei den Kollegen gehört man jetzt nicht mehr richtig dazu und bei den „großen“ Chefs noch nicht. Auch ein Studium, ein Ausbildereignungsschein oder der Besuch eines Führungsseminars machen noch keine gute Führungskraft.

Hinzu kommt: Nach einer Beförderung werden viele der ursprünglichen Arbeiten noch weiterhin erledigt, gleichzeitig kann man sich auf die neue Position nur nebenbei vorbereiten. Eine Vorgesetzte ist nicht nur Ansprechpartnerin für das Team. Delegieren, motivieren, anerkennen, kritisieren, weiterentwickeln, korrigieren und mögliche Konflikte managen ― all das sind Aufgaben, die neue Chefinnen oft von jetzt auf gleich bewältigen müssen.


Souverän bleiben

Wer in den eigenen Reihen aufsteigt, steht vor der kniffeligen Situation, den ehemaligen Kollegen klarmachen zu müssen, dass man jetzt ihre Vorgesetzte ist. Glaubwürdig bleibt, wer dem Team freundlich, aber bestimmt entgegentritt und gemeinsam die neue Lage bespricht. Wer gleich den Boss raushängen lässt und alles umkrempeln will, gerät schnell ins Abseits. Besser ist es, sich zu Beginn zurückzunehmen. Denn selbst wenn einem die Prozesse aus dem alten Job bekannt sind ― die neue Rolle lässt einiges in einem anderen Licht erscheinen.


Ohren aufsperren

Erster Schritt nach der Beförderung: möglichst viele Informationen sammeln. Hier lautet die Devise: wenig reden, gut zuhören. So lässt sich erfahren, wie das Team auf den Rollenwechsel reagiert, wer oder was Schwierigkeiten macht und was die Kollegen von der neuen Führungskraft erwarten. Im großen Kreis werden meist nur alte Probleme offen formuliert, etwa der Wunsch nach konstruktiver Zusammenarbeit. Bei den persönlichen Erwartungen an den Neu-Chef ist die Reaktion dagegen meist zurückhaltend. Darum empfiehlt sich ein persönliches Gespräch mit jedem Team-Mitglied.


Klare Ansagen machen

Erst wer sich einen umfassenden Überblick verschafft hat und alle Vorgänge gut einschätzen kann, sollte seine Erwartungen an das Team formulieren. Neue Vorgesetzte müssen klare Ansagen machen, wie sie die Arbeit angehen wollen, was die Ziele für das Team sind und was sie von diesem erwarten. Teammitglieder, die aktiv an Veränderungsprozessen beteiligt werden, sind nicht nur motivierter, sondern auch kreativer.


Rückmeldung geben

Viele Arbeitgeberinnen und Vorgesetzte verstehen unter Feedback meist eine Kombination aus Lob und Kritik, nach dem Motto „Das war gut“ und „Das war nicht so gut“. Pauschale Aussagen sind der größte Fehler beim Feedback. Besser ganz konkret sagen, was einen stört (und auch, was einen freut).


Die eigene Persönlichkeit

Eine ausgeglichene Persönlichkeit ist Voraussetzung für einen guten und fairen Umgang mit anderen Menschen. Wer seine persönlichen Stärken und Schwächen kennt und akzeptiert, kann seine Stärken bewusster einsetzen.

Unser Tipp: Wer im Team arbeiten, Mitarbeiter führen, mit Kolleginnen konstruktiv streiten oder anderen etwas beibringen muss, sollte sich selbst gut kennen, um diesen Situationen gewachsen zu sein.


Ratgeber

    Neu auf igmetall.de

    Link zum Artikel