Morgens beim Frühstück schon Emails auf dem Diensthandy checken. Auf dem Weg zur Arbeit mobil die ersten Arbeitsaufträge empfangen. Im Büro dann Non-Stop auf den Bildschirm starren und auch in der Freizeit abends den Computer nutzen. All das belastet die Augen und wirkt sich negativ auf die Sehkraft aus. Egal ob Vorgesetzter oder Sekretärin, ob IT-Experte oder KfZ-Mechaniker – Beschäftigte vieler Berufsgruppen klagen über müde, trockene und gereizte Augen.
Unsere Augen werden fast rund um die Uhr beansprucht. Die Digitalisierung stellt eine besondere Belastung dar. Die Lichteinstrahlung durch den Computer beeinflusst die Netzhaut und das vegetative Nervensystem. Displays und Monitore strahlen einen erhöhten Blaulichtanteil aus, der in hoher Konzentration aggressiv auf die Netzhaut wirkt. Langfristig kann das blaue Licht die Sehzellen, die das Scharfsehen ermöglichen, schädigen. Was kann man tun?
Für Computerarbeiter ist eine stündliche Bildschirmpause wichtig. Statt ständig aus gleicher Entfernung auf den Bildschirm zu starren, ist es besser, zwischendurch aus dem Fenster zu schauen oder einzelne Gegenstände im Raum zu fixieren. Dafür den Blick vom Bildschirm abwenden und auf ein Objekt lenken, das mindestens sechs Meter entfernt ist. Diese Blickänderung mindestens 20 Sekunden lang halten und einmal stündlich durchführen.
Gleichzeitig kann die Pause auch dazu genutzt werden, die Schulter- und Nackenpartie zu lockern. Denn wer lange konzentriert am Computer gearbeitet hat, verkrampft schnell und ist anfällig für Nacken-, Schulter- und Kopfschmerzen.
Wenn möglich, sollten nicht alle Dokumente am Bildschirm gelesen werden. Auch ein „papierloses Büro“ verträgt es, wenn ab und zu Dokumente ausgedruckt und in Papierform gecheckt werden. Wenn das nicht möglich ist, sollte die Schrift am Bildschirm zumindest in Originalgröße eingestellt werden.
Eine Folge der Bildschirmarbeit ist das sogenannte Office-Eye-Syndrom. Beim Starren auf den Monitor verringert sich die Lidschlagfrequenz. Durch den verringerten Lidschlag wird das Auge nur ungenügend mit Tränenfilm benetzt. Die Augen werden trocken. Das Syndrom tritt umso häufiger und stärker auf, je länger die tägliche Arbeitszeit am Bildschirm ist und je seltener Kurzpausen eingelegt werden. Folgende Bedingungen verschlimmern die Probleme: geringe Luftfeuchtigkeit, Zugluft und unzureichend korrigierte Augenfehler (beispielsweise durch eine falsche Brillenstärke). Wer unter trockenen Augen leidet, sollte häufiger bewusst blinzeln.
Das kann bei Anspannungen Erleichterung bringen: Mit den Fingerkuppen des Zeige- und Mittelfingers auf den geschlossenen Lidern mit kreisenden Bewegungen eine Augenmassage durchführen. Die Augen danach erstmal nicht öffnen und mit den Fingerspitzen ausgehend von der Nasenwurzel über die Augenbrauen bis an die Schläfen streichen. Mit den Daumen anschließend leicht auf die Haut der Augenpartie trommeln. Diese Übung belebt und fördert die Konzentration.
Um die Augen zu schonen, sollte auch die Ergonomie stimmen: Ein ausreichend großer Bildschirm ist wichtig, ebenso wie der Standort. Der Blick auf den Bildschirm sollte grundsätzlich parallel zum Fenster ausgerichtet sein. Deckenleuchten müssen seitlich vom Arbeitsplatz angeordnet werden. Wichtig ist, dass Blendungen, Spiegelungen und Reflexionen vermieden werden. Den Raum ausreichend beleuchten und einen angemessenen Kontrast zwischen Bildschirm und Umgebung schaffen. Gleichzeitig sollte der Kontrast im nahen Blickfeld nicht zu hoch sein, damit sich das Auge nicht ständig an große Helligkeitsunterschiede anpassen muss.
Tageslicht ist gut für das Wohlbefinden. Deshalb sollte es in jedem Büro eine Tageslichtquelle geben – auch in einem Großraumbüro. Die künstliche Raumbeleuchtung muss ausgewogen und von neutraler Lichtfarbe sein – möglichst ähnlich wie Tageslicht.
Auch in der Freizeit sitzen viele Menschen vor dem Bildschirm oder beschäftigen sich mit ihrem Smartphone. Wer jedoch bis kurz vor dem Schlafengehen seine Zeit vor einem Display verbringt, wird beim Einschlafen Probleme haben. Mindestens eine Stunde sollte zwischen der Nutzung von Displays und dem Einschlafen liegen.