16. August 2012
Tarifvertrag zur Integration Jugendlicher in Berufsausbildung
Chance für Jugendliche ohne Schulabschluss
Wer keinen Schulabschluss vorweisen kann hat es schwer in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Die Jugendlichen landen dann meist in Warteschleifen oder staatlichen Übergangsmaßnahmen. Mit dem „Tarifvertrag zur Integration Jugendlicher in der Berufsausbildung“ bekommen junge Menschen nun eine Chance.

Keinen Schulabschluss? Bis vor einiger Zeit bedeutet dies, dass diese Jugendliche zumeist in staatlichen Übergangsmaßnahmen und sogenannten Warteschleifen landeten. Das will die IG Metall ändern. Sie hat in ihrem Tarifbezirk Mitte mit dem Arbeitgeberverband Hessenmetall einen „Tarifvertrag zur Integration Jugendlicher in Berufsausbildung“ vereinbart. Dieser Tarifvertrag wurde am 15. August 2012 von den beiden Tarifvertragsparteien unterzeichnet.


Gezielter Förderplan

Jugendliche ohne Schulabschluss können nun eine Fördermaßnahme zwischen sechs und zwölf Monaten im Betrieb durchlaufen und bekommen so die Chance, eine Berufsausbildung zu beginnen. Damit eröffnet der Tarifvertrag auch die Chance ein Ausbildungsverhältnis im September 2013 zu beginnen. „Zu viele Jugendliche landen in Übergangssystemen und Warteschleifen, mit unserem Tarifvertrag haben wir den sozialpolitischen Anspruch, Jugendlichen eine faire Chance zu geben, die sonst keine Chance auf einen Ausbildungsplatz hätten“, erklärte Armin Schild, IG Metall Bezirksleiter.


Bestandteile des Fördervertrages sind die Integration in den Betriebsablauf und eine individuelle Förderung des Jugendlichen entlang eines gezielten Förderplans. Dem Förderbetrieb steht es frei, öffentliche Förderprogramme, Maßnahmen zur Einstiegsqualifizierung und Berufsvorbereitung oder ergänzende Programme von Bildungsträgern in Anspruch zu nehmen. Die Übernahme in ein Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis ist beiderseitig freiwillig.


Kleinere Berufsschulklassen

Der Tarifvertrag „Integration Jugendlicher in Berufsausbildung“ ist zukunftsorientiert. Er eröffnet Jugendlichen ohne Schulabschluss eine Chance und Betrieben ein zusätzliches Potenzial für ihren Fachkräftebedarf. Die IG Metall fordert das hessische Kultusministerium auf, den Tarifvertrag positiv zu begleiten und kleinere Berufsschulklassen zu ermöglichen, damit förderungsbedürftige Jugendliche gezielt qualifiziert werden können. Javier Pato Otero, IG Metall-Bezirksjugendsekretär sagte: „Uns ist wichtig, dass die Jugendlichen ein integriertes System vorfinden, bei dem sie in einem Berufsbild gefördert werden. Wenn die Fördermaßnahme erfolgreich verläuft, können sie sogar direkt ins zweite Ausbildungsjahr wechseln.“


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