In der Nacht vom 19. auf den 20. Mai einigten wir uns mit Volkswagen in Hannover auf ein Tarifergebnis: Danach erhalten die insgesamt 120 000 Beschäftigten bei VW, der Financial Services und der Volkswagen Immobilien GmbH ab 1. September 2,8 Prozent mehr Geld und ab 1. August 2017 weitere zwei Prozent mehr. Den Volkswagen-Mitarbeitern wird zudem im August ein Rentenbaustein in Höhe von 200 Euro gutgeschrieben, für die Auszubildenden in Höhe von 100 Euro. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 20 Monaten und endet zum 31. Januar 2018.
„Mit dem erzielten Tarifergebnis ist ein wichtiges Zeichen gesetzt – die Beschäftigten erhalten einen fairen Anteil für ihre gute Leistung und sie müssen nicht für die Fehler des Managements zurückstecken“, sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall.
Zusätzlich konnte wir den Altersteilzeitvertrag bis 2022 verlängern. Davon profitieren die Jahrgänge 1967 und älter. Es wurden vier Modelle für die Dauer der Altersteilzeit vereinbart: Das Basismodell lässt eine Altersteilzeit von bis zu sechs Jahren zu.
Bei Volkswagen können die Beschäftigten mit 60 Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden. Diese Regelung gestaltet den demografischen Wandel im Unternehmen und versteht sich als Gegenmodell zur Rente mit 67. „Das ist vor allem für Beschäftigte wichtig, die Jahre im Dreischichtmodus arbeiten mussten. Bei Volkswagen haben die Beschäftigten des Jahrgangs 1967 und älter jetzt Planungssicherheit zur Gestaltung eines möglichen Ausstiegs aus dem Berufsleben“, erklärte Hartmut Meine, IG Metall-Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.
Die Bezugsgrundlage der Erfolgsbeteiligung für die Beschäftigten der Volkswagen AG wurde verändert. Im Tarifvertrag ist festgelegt, dass der Zeitraum von zwei Jahren für die Berechnung des Bonus betrachtet wird. Damit ergibt sich für die Volkswagen-Beschäftigten für die Geschäftsjahre 2014 und 2015 ein Bonus von insgesamt 3 950 Euro. Dieser Bonus wird im Mai 2016 ausgezahlt. Diese Regelung gilt auch für die Beschäftigten der Volkswagen Nutzfahrzeuge.
Einmal jährlich wird ein Zukunftsforum „Ausbildung“ stattfinden. Zudem wird eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die die Bedingungen zur Prüfungsvorbereitung an den einzelnen Standorten erfasst und analysiert.