22. Juli 2016
ITK-Dienstleister Atos: Warnstreiks und Einsatz zeigen Wirkung
Im Tarifstreit mit Atos gibt es eine erste Einigung
Bei Atos, dem drittgrößten IT-Dienstleister Deutschlands, ist der schwelende Tarifkonflikt vorerst beigelegt. In der dritten Verhandlungsrunde erzielten IG Metall und Atos ein erstes Ergebnis. Nun muss noch die Konzernzentrale mit ins Boot und die langfristige Tarifbindung von Atos erklären.

Mit dem erzielten Ergebnis bleibt Atos in der Tarifbindung an den bundesweiten Rahmentarifvertrag für die IT-Dienstleistungsbranche und übernimmt die ausstehenden Tariferhöhungen.

 

Dank der großen und engagierten Beteiligung der Beschäftigten an mehreren bundesweiten Warnstreiks ist es am Morgen des 13. Juli gelungen, die für die Arbeitnehmer wichtigsten Punkte durchzusetzen. Die Einigung steht unter Vorbehalt und wird nur wirksam, wenn bis zum 6. September eine Gesamteinigung erzielt wird. Dazu wird es ein Spitzengespräch zwischen Atos und IG Metall geben.


Das vorbehaltliche Ergebnis sieht folgende Punkte vor: Zum 1. September steigen die Tarifgehälter um 3,4 Prozent. Damit wird die Tariferhöhung der Metall- und Elektroindustrie aus dem Jahr 2015 nachgeholt. Um ihre Arbeitsplätze bei Atos abzusichern, arbeiten die Beschäftigten weniger. Die Arbeitszeitverkürzung beträgt dauerhaft 4,5 zusätzliche arbeitsfreie Tage pro Kalenderjahr, die jähnlich wie Urlaub genommen und ins Folgejahr übertragen werden können.

 

Am 1. November 2016 werden entsprechend des Tarifergebnisses 2016 für die Metall- und Elektroindustrie die Tariftabellen um weitere 2,8 Prozent erhöht. Im Mai 2017 steigen die Entgelte dann um weitere 2 Prozent. IG Metall-Mitglieder erhalten zusätzlich einen Bonus als Erholungsbeihilfe in Höhe von 210 Euro, der Anfang 2017 ausgezahlt wird.

 

Beim Technik-Konzern gilt seit 2013 der „Rahmentarifvertrag IT-Dienstleistungen“, der an die jährlichen Entgelterhöhungen aus den Tarifabschlüssen in der Metall- und Elektroindustrie gekoppelt ist. Doch die Erhöhungen wollte Atos nicht weitergeben. Bei mehreren Aktionstagen hatten Tausende Atos-Beschäftigte Druck auf den Arbeitgeber ausgeübt – allein am 22. Juni waren bundesweit 3000 Metallerinnen und Metaller im Warnstreik. „In den vergangenen Monaten gelang es bei uns, die Zahl der Mitglieder zu verdoppeln“, sagt Thomas Wiedemann, Atos-Betriebsratsvorsitzender am Standort München. „Die Solidarität und das Engagement der Kollegen hat mich beeindruckt.“


Druck auf Atos zeigt Wirkung: ITK-Beschäftigte drängen Arbeitgeber zu verbessertem Angebot

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