Nach fast 12 Jahren bekommen sie endlich ihre Lohnerhöhung. Ab April erhalten die 120 Beschäftigten im Kabelwerk Meißen in Sachsen 100 Euro mehr im Monat. Das hat die IG Metall mit den Kabelwerker*innen in einem Haustarifvertrag durchgesetzt. Außerdem gilt nun für alle eine einheitliche Arbeitszeit von 38 statt 40 Stunden in der Woche.
Nach sieben Warnstreiks hatten die IG Metall-Mitglieder beim Kabelwerk Meißen in einer Urabstimmung für Streik gestimmt. Zwei Tage vor Streikbeginn war der Arbeitgeber endlich bereit, sich mit der IG Metall zu Verhandlungen an einen Tisch zu setzen. Er hatte sich monatelang geweigert, mit uns zu sprechen.
„Der Container für den Streik war schon aufgebaut“, berichtet Willi Eisele, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Dresden-Riesa. „Der neue Haustarifvertrag bietet den Kolleginnen und Kollegen die notwendigen Rahmenbedingungen für eine Zukunftsperspektive und dadurch mehr Sicherheit und Gerechtigkeit. Dieser Verhandlungserfolg zeigt, dass es sich lohnt, auch in dieser Region und trotz Pandemie hartnäckig für tarifvertragliche Regelungen zu kämpfen.“
In den vergangenen Monaten hatten sich immer mehr Beschäftigte in der IG Metall organisiert. Sie wählten eine Tarifkommission, stimmten ihre Forderungen ab, übergaben sie dem Arbeitgeber. Sie machten mit Warnstreiks Druck – und beschlossen schließlich in einer Urabstimmung für einen unbefristeten Arbeitskampf, der dann nicht mehr nötig war.