Beim Autozulieferkonzern Mahle hat die IG Metall einen Zukunftstarifvertrag für die 10.500 Beschäftigten ausgehandelt. Bis Ende 2025 sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Beschäftigte gestalten nun in Zukunftsteams an den einzelnen Standorten Zukunft mit.
„Alle Standorte haben jetzt die Chance ihre Zukunft zu sichern“, erklärt der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Boris Schwürz. „Dazu müssen wir uns nun alle intensiv mit den Zielbildprozessen befassen und Zukunftskonzepte gestalten. Betriebliche Zukunftsvereinbarungen unterstützen und umrahmen diesen Prozess. Dazu gehören beispielsweise beschäftigungssichernde Maßnahmen wie Kündigungsschutz und Altersteilzeit sowie die Förderung von Qualifizierung und Ausbildung.“
Bisher hat Mahle viele Produkte für Verbrennungsmotoren gefertigt. Nun steht Mahle vor der Transformation: Elektroautos, Digitalisierung und Wasserstoffmotoren.
„Mahle ist voll auf Transformationskurs. Dabei stehen unsere deutschen Standorte vor besonders großen Herausforderungen“, erklärt Arnd Franz, Vorsitzender der Konzern-Geschäftsführung von Mahle. „Mit dieser wegweisenden Einigung können wir jetzt aktiv an die Gestaltung individueller und dringend notwendiger Zukunftskonzepte für unsere hiesigen Werke gehen.“
Betriebsbedingte Beendigungskündigungen können frühestens zum 31. Dezember 2025 wirksam werden. Abweichend hiervon gibt es für die Standorte Mühlacker, Vaihingen/Enz, Lorch, Neustadt, Gaildorf, Zell (Gießerei) und Auengrund (Kleinserie) gesonderte Regelungen. In Mühlacker und Vaihingen/Enz etwa ist die Beschäftigung sogar bis mindestens 2026 gesichert.
Das Verhandlungsergebnis sieht auch Qualifizierungen für die Beschäftigten vor. Zu den Themengebieten Ausbildung, Qualifizierung und Weiterbildung sowie zur Personaldrehscheibe wollen IG Metall, Betriebsrat und Arbeitgeber in den kommenden Wochen noch gesonderte Folgevereinbarungen treffen.
„Der Tarifvertrag bietet Sicherheit für die Beschäftigten und gibt ihnen viele Möglichkeiten, die Transformation von Mahle maßgeblich und in ihrem Sinne mitzugestalten“, erklärt Matthias Fuchs, Verhandlungsführer der IG Metall Baden-Württemberg. „Diese Chance gilt es nun zu nutzen. Wir sind als IG Metall in Baden-Württemberg schon mit dem „Team Transformation“ aktiv an den Standorten unterwegs. Mit dem Zukunfts-Check und der Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen starten wir nun in die Zielbildprozesse.“
Vor ein paar Wochen hat die IG Metall auch beim Autozuliefer Bosch Mobility einen Zukunftstarifvertrag abgeschlossen.