Im Saarland stehen die Zeichen für ein deutliches Einkommensplus. „Nachdem die Belegschaften die Lasten der vergangenen Krise getragen haben, erwarten sie zu Recht, dass sie jetzt an den guten Ergebnissen beteiligt werden“, begründete IG Metall-Verhandlungsführer Armin Schild die Forderung für die 14 000 Beschäftigten in der saarländischen Stahlindustrie. Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Geld und will die Situation für die Auszubildenden und die Leiharbeitnehmer verbessern.
Die deutsche Stahlindustrie und ihre Abnehmerbranchen sind in den Jahren 2010 und 2011 gut aus der Krise herausgekommen. Die meisten Betriebe waren im ersten Halbjahr 2011 gut ausgelastet. Zwar lässt die konjunkturelle Dynamik seit Herbst nach – dennoch erwartet die Wirtschaftsvereinigung Stahl ein moderates Wachstum.
Mehr Geld und weiterhin mitbestimmte Leiharbeit
Neben mehr Geld für die rund 14 000 saarländischen Stahl-Beschäftigten zum 1. Februar 2012 fordert die IG Metall die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten als Regel. Außerdem will sie den tariflichen Anspruch auf Altersteilzeit verbessern sowie den Tarifvertrag über den Einsatz von Leiharbeit fortführen. Dieser sichert den Arbeitnehmervertretern volle Mitbestimmungsrechte, ob und wie Leiharbeitnehmer eingesetzt werden. Diese mitbestimmte Leiharbeit ist Bestandteil der Unternehmenskultur in der saarländischen Stahlindustrie.
Die Laufzeit der Entgelt-Tarifverträge soll zwölf Monate dauern. Die erste Verhandlungsrunde für die Stahlbeschäftigten an der Saar, bei Edelstahl Buderus in Wetzlar und den Badischen Stahlwerken in Kehl ist am 23. Januar 2012 in Saarbrücken.