Den Startschuss zu den Warnstreiks gaben die Stahl-Arbeitgeber am 6. März in Essen: Mit ihrem mickrigen Angebot von nur 1,3 Prozent mehr Geld sind die Beschäftigten nicht mehr in den Betrieben zu halten.
„Die Arbeitgeber sagen, mehr als 1,3 Prozent für 15 Monate seien aufgrund der Zukunftsrisiken nicht drin. Diese Risiken sind uns bewusst und wir kümmern uns darum. Aber in der Tarifrunde geht es um das hier und jetzt. Die Stahlindustrie ist jetzt in einer stabilen Lage. Die Inflationsrate steigt jetzt deutlich. Darum haben die Beschäftigten jetzt mehr verdient“, sagte IG Metall-Verhandlungsführer Knut Giesler beim Warnstreikauftakt in Duisburg.
Rund 3000 Beschäftigte von Thyssenkrupp Steel Europe Hamborn, ArcelorMittal Hochfeld und Ruhrort, KBS Kokereibetriebsgesellschaft Schwelgern folgten dem Warnstreikaufruf der IG Metall und ließen für etwa zwei Stunden die Arbeit ruhen. Ihnen folgten am Nachmittag noch mal rund 350 Warnstreikende von der Outokumpu Nirosta GmbH in Dillenburg.
Die IG Metall wird in den nächsten Tagen den Druck erhöhen und weiter zu Warnstreiks aufrufen, unter anderem bei Thyssenkrupp Steel Europe, Werk Hüttenheim, bei tkSE Grobblechwerke sowie bei WISCO Tailored Blanks GmbH.
Die IG Metall fordert 4,5 Prozent mehr Geld und will die Tarifverträge zur Altersteilzeit und zu Werkverträgen weiterführen. Am 16. März verhandeln die Tarifparteien in der dritten Runde weiter. Bis dahin wollen die Stahl-Beschäftigten den Druck erhöhen, um die Arbeitgeber zu einem ordentlichen Angebot zu bewegen.