11. März 2025
ADAC-Pannenhilfe
Warnstreiks beim ADAC
Die Beschäftigten der ADAC-Pannenhilfe fordern einen Tarifvertrag. Doch der ADAC weigert sich zu verhandeln. Jetzt machen die Beschäftigten mit Warnstreiks Druck. Nach der Region Köln sowie Darmstadt und Mainz legten die „Gelben Engel“ am Dienstag die Arbeit im Raum München nieder.

Zum ersten Mal überhaupt ruft die IG Metall die Pannenhelfer des ADAC zu Warnstreiks auf. Nach Warnstreiks im Raum Köln und im Raum Mainz-Wiesbaden legten am Dienstag die „Gelben Engel“ im Großraum München für mehrere Stunden die Arbeit nieder und trafen sich vor der ADAC-Zentrale in München. Dadurch wurde der ADAC-Pannendienst vorübergehend erheblich eingeschränkt. Betroffen waren neben München unter anderem Freising, der Münchner Flughafen, Erding, Ebersberg und Dachau.

Die ADAC-Pannenhelfer und die IG Metall fordern Tarifverträge mit besseren Löhnen. Doch die ADAC-Unternehmensführung weigert sich zu verhandeln.


„Gelbe Engel“ ohne Tarif – Zwei-Klassen-Gesellschaft

Bisher gelten für die „Gelben Engel“ keine Tarifverträge. Die Folge ist eine willkürliche Zwei-Klassen-Gesellschaft unter den Pannenhelfern: Vor allem ältere Beschäftigten haben noch Arbeitsverträge, die an die Tarife der IG Metall für das KFZ-Handwerk Bayern angelehnt sind. Doch für über 60 Prozent der Beschäftigten, vor allem die, die nach 2004 eingestellt wurden, gilt das nicht. Sie werden deutlich schlechter bezahlt. 

„Wir wollen für die Gelben Engel endlich diese Zwei-Klassen-Gesellschaft beenden und mit Tarifverträgen faire, gerechte und rechtlich verbindliche Arbeitsbedingungen für alle schaffen“, fordert Karl Musiol, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Weilheim, der die ADAC-Tarifbewegung in Bayern koordiniert.

Bereits im November 2024 hat die von den Mitgliedern der IG Metall bei ADAC gewählte bundesweite Tarifkommission ihre Forderungen beschlossen und den Arbeitgeber zu Verhandlungen aufgefordert. Doch die ADAC-Führung reagierte mit einer kategorischen Absage.
 

ADAC-Pannenhelfer der Region West beim Warnstreik-Auftakt im Februar in Köln


IG Metall will Warnstreiks ausweiten

„Wir fordern die Unternehmensführung auf, endlich mit uns an den Verhandlungstisch zu kommen“, erklärt Carsten Kretschmann, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Köln-Leverkusen und Unternehmensbetreuer für den ADAC. „Durch den Abschluss von Tarifverträgen kann der ADAC als Arbeitgeber auf einem umkämpften Arbeitsmarkt die dringend benötigten Fachkräfte von und für sich zu überzeugen. Sollten die berechtigten Forderungen kein Gehör finden, dann werden wir den Druck weiter erhöhen.“

 


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