Was und wie viel soll die IG Metall fordern? In der Kraftfahrzeugbranche haben Mitglieder und Beschäftigte angefangen, über die Forderung für die Kfz-Tarifrunde 2015 zu diskutieren. Der Startschuss dazu fiel mit einer Tarifkonferenz im Juli in Frankfurt, an der über 100 Betriebsräte und IG Metall-Vertrauensleute des Kfz-Handwerks teilnahmen.
Beschäftigte haben berechtigte Interessen
Dort hatte der Zweite IG Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann alle zur Tarifdebatte eingeladen und „die Zeit zu nutzen, um mit den Beschäftigten in den Autohäusern und Werkstätten über gemeinsame Forderungen zu diskutieren.“
Bei den angelaufenen Diskussionen deutet sich an, dass die Forderung neben einem Einkommensplus auch qualitative Komponenten beinhalten soll – wie etwa bessere Regelungen für ältere als auch für junge Arbeitnehmer.
Des Weiteren haben einzelne Beschäftigtengruppen berechtigte Interessen angemeldet, die sie gerne ebenfalls im Forderungspaket berücksichtigt haben möchten. So wäre es beispielsweise für Werkstattmitarbeiter wichtig, dass sich die Zeitvorgaben der Hersteller auch in den Leistungs- und Prämienvereinbarungen widerspiegeln.
Beteiligung stärken – Tarifflucht verhindern
Doch bei all den zu diskutierenden Forderungen stellt sich für die Metallerinnen und Metaller auch die Frage, wie sie durchgesetzt werden können. Denn immer mehr Betriebe entziehen sich der Tarifbindung und in vielen Regionen ähnelt die
Tariflandschaft im Kfz-Gewerbe zunehmend einem Flickenteppich. Die Folge sind Wettbewerbsverzerrungen sowie Mitarbeiter erster, zweiter und dritter Klasse.
Deshalb ist es jetzt wichtig, dass sich noch mehr Beschäftigte organisieren, sich frühzeitig an den Diskussionen beteiligen und in die Tarifrunde einbringen. Nur wenn sie offen mit der IG Metall darüber reden, was sie wollen – können ihre Anliegen und Interessen berücksichtigt werden – egal, ob es um mehr Geld, betriebliche Altersvorsorge oder andere Dinge geht.