Wenn das Handwerks-Tarifjahr eindeutige Gewinner hat, dann sind es wohl die Beschäftigten in der Heizungs- und Sanitärbranche Schleswig-Holstein. Nach 13 Jahren hat die IG Metall dort die Rückkehr zur Tarifbindung durchgesetzt. Die Kollegen haben jetzt wieder einen Tarifvertrag.
Für Alwin Boekhoff, IG Metall-Tarifexperte fürs Handwerk, ist das ein wichtiger Etappensieg. Denn die Situation im Handwerk ist schwierig: „Die Tarifflucht der Handwerksbetriebe hält unvermindert an“, erklärt der Tarif-Spezialist. „Fast alle tarifgebunden Innungen und Fachverbände verlieren an Mitgliedern.“ Die Folge: eine noch größere Wettbewerbsverzerrung unter den Betrieben.
Boekhoff stellt klar: „Wenn wir den Trend zur Tarifflucht stoppen wollen, müssen gerade die Arbeitnehmer im Handwerk sich stärker in der IG Metall organisieren.“ Der Mechanismus ist einfach: Sind in einem Betrieb oder einer Branche viele Beschäftigte in der Gewerkschaft, erhöhen sie ihre Verhandlungsmacht massiv. Dann ist vieles möglich.
In Elektrohandwerk Nordrhein-Westfalen ist nach einigen Jahren der Nachwirkung wieder ein Tarifvertrag zur Montage durchgesetzt worden.
Im Galvaniseur-, Metallbildner- und Graveurhandwerk hat die IG Metall erstmalig einen einheitlichen bundesweiten Tarifvertrag durchgesetzt.
Im Kfz-Handwerk gibt es einen Tarifabschluss über insgesamt 5,8 Prozent für zwei Jahre – trotz der geringen Rendite in der Branche.
Im Tischlerhandwerk NRW-Nord gibt es zum ersten Mal ein Tarifvertrag zur Qualifizierung.
Baden-Württemberg (Mechaniker-HW)
ab 1. Januar.2015: plus 2,3 Prozent;
Berlin
Einmalzahlung 225 Euro
ab 1. Juli 2015 Ecklohn 1881 Euro
Zusätzlich wird ein leistungsbezogenes Entgelt eingeführt
ab 1.01.2016: plus 2 Prozent;
ab 1.01.2017: plus 2 Prozent;
ab 1.01.2018: plus 2 Prozent;
ab 1.07.2018: plus 1 Prozent.
Azubi-Vergütungen:
ab 1. September 2015:
1. Jahr: 500 Euro
2. Jahr: 560 Euro
3. Jahr: 620 Euro
4. Jahr: 705 Euro
ab 1.09.2016 für Berlin und Brandenburg:
1. Jahr: 520 Euro
2. Jahr: 580 Euro
3. Jahr: 650 Euro
4. Jahr: 730 Euro.
Brandenburg
EG 3 angeglichen an Berlin
ab 1. Juli 2015: auf 1807 Euro;
ab 1. Juli 2016: auf 1844 Euro;
ab 1. Juli 2017: auf 1881 Euro
Zusätzlich wird ein leistungsbezogenes Entgelt eingeführt:
ab 1. Januar 2018: plus 1,5 Prozent
ab 1. Juli 2018: plus 1,5 Prozent.
Azubis:
ab 1. September 2015:
1. Jahr: 486 Euro
2. Jahr: 540 Euro
3. Jahr: 599 Euro
4. Jahr: 665 Euro
Hamburg
ab 1. Januar 2015: plus 2,0 Prozent
ab 1. August 2015: plus 1,0 Prozent
plus Einmalzahlung 50 Euro
Nordrhein-Westfalen (Landesinnung Land- und Baumaschinentechnik NRW)
ab 1. Februar 2015: plus 1,4 Prozent
Niedersachsen
ab 1. Februar 2015: plus 2,0 Prozent
ab 1. Januar 2016 plus 1,8 Prozent
Azubis:
ab 1. Februar 2015: plus 20 Euro
ab 1. Januar 2016: plus 20 Euro
Rheinhessen/ Rheinland
plus 3,4 Prozent
plus Einmalzahlung 150 Euro
Saarland
ab 1. Januar 2015: plus 2,5 Prozent
Azubis: 1. und 2. Jahr: plus 15 Euro; 3. und 4. Jahr: plus 20 Euro
Sachsen-Anhalt (Kälteanlagenbauer)
ab 1. Januar 2015: plus 2,8 Prozent
Baden-Württemberg
ab 1. Juli 2015 plus 3,0 Prozent
ab 1. Juli 2016 plus 2,4 Prozent
Auszubildende
ab 1. Juli 2015 plus 30 Euro pro Ausbildungsjahr
ab 1. Juli 2016 plus 20 Euro pro Ausbildungsjahr
Berlin/Brandenburg
ab 1. Januar 2015: plus 11,60 Euro
ab 1. Januar 2016 plus 12,05 Euro
ab 1. Januar 2017 plus 12,45 Euro
ab 1. Januar 2018 plus 12,90 Euro
ab 1. Januar 2019 plus 13,45 Euro
Azubis:
jedes Jahr um plus 30 Euro pro Ausbildungsjahr
Hessen und Rheinland-Pfalz
ab 1. Mai 2015: plus 3,2 Prozent
ab 1. Juni 2016: plus 3,0 Prozent
Nordrhein-Westfalen
ab 1. Juli 2015: plus 3 Prozent
ab 1. Juli 2016: plus 2,1 Prozent
Azubis:
ab 1. August 2015/ab 1. August 2016
1. Jahr: 560 Euro/600 Euro
2. Jahr: 625 Euro/650 Euro
3. Jahr: 670 Euro/700 Euro
4. Jahr: 710 Euro/750 Euro
Baden-Württemberg
ab 1. August 2015: plus 3,0 Prozent
ab 1. Juli 2016 plus 2,6 Prozent
plus Einmalzahlung 200 Euro
Azubis:
1. Jahr: 690 Euro
2. Jahr: 745 Euro
3. Jahr: 800 Euro
4. Jahr: 860 Euro
Hamburg
ab 1. April 2015: plus 2,3 Prozent
Mecklenburg-Vorpommern
ab 01. Januar 2015: plus 3,1 Prozent
ab 1. Februar 2016: plus 2,1 Prozent
Azubis:
plus 100 Euro pro Ausbildungsjahr
Niedersachsen
ab 01. Oktober 2015: plus 2,9 Prozent
ab 1. September 2016: plus 2,6 Prozent
Azubis:
ab 1. September 2016
1. Jahr: 635 Euro
2. Jahr: 725 Euro
3. Jahr: 770 Euro
4. Jahr: 845 Euro
Hessen
ab 1. Januar 2015: plus 2,9 Prozent
Nordrhein-Westfalen
ab 1. Januar 2015: plus 2,7 Prozent
Azubis:
plus 35 Euro (alle Ausbildungsjahre)
Niedersachsen
ab 1. April 2015: plus 2,9 Prozent
ab 1. April 2016: plus 2,7 Prozent
Azubis:
1. Ausbildungsjahr: plus 116 Euro
2. Ausbildungsjahr: plus 118 Euro
3. Ausbildungsjahr: plus 83 Euro
4. Ausbildungsjahr: plus 81 Euro
Schleswig-Holstein
ab 1. Mai 2015: plus 3,96 Prozent
ab 1. Mai 2016 plus 3,5 Prozent
ab 1. Mai 2017 plus 3,5 Prozent
Hinweis: Neuer Flächen-TV (letzter Abschluss war 2003)
Baden-Württemberg
ab 1. Juni .2015: plus 3,0 Prozent
ab 1. Oktober 2016: 2,8 Prozent
Bayern
plus 3,0 Prozent
ab 1. Oktober 2016 plus 2,8 Prozent
Berlin/Brandenburg/Sachsen
ab 1. Juni 2015: plus 3,0 Prozent
ab 1. Oktober 2016: plus 2,8 Prozent
Bremen
ab 1. Januar 2015: plus 3,0 Prozent
Azubis:
plus 35 Euro pro Ausbildungsjahr
Hamburg
ab 1. Juli 2015: plus 3,0 Prozent
ab 1. November 2016: plus 2,8 Prozent
Azubis:
ab 1. August 2015:
plus 25 Euro (1. Ausbildungsjahr)
plus 20 Euro (2. Bis 4. Ausbildungsjahr)
ab 01. August 2016:
plus 25 Euro (1. Ausbildungsjahr)
plus 20 Euro (2. Bis 4. Ausbildungsjahr)
Hessen
ab 1. Juni 2015: plus 2,9 Prozent
ab 1. Oktober 2016: plus 2,9 Prozent
Mecklenburg-Vorpommern
ab 1. August 2015: plus 3,0 Prozent
ab 1. November 2016: plus 2,8 Prozent
Niedersachsen (Innung Osnabrück und Hannover/TG Niedersachsen)
ab 1. Juni 2015: plus 3,0 Prozent
ab 1. Oktober 2016: plus 2,8 Prozent
Azubis:
ab 1. August 2015: plus 25 Euro pro Ausbildungsjahr
ab 1. August 2016: weitere 22 Euro pro Ausbildungsjahr
Niedersachsen (Unternehmensverband)
ab 1. Juni 2015: plus 2,9 Prozent
ab 1. November 2016: plus 2,9 Prozent
plus Einmalzahlung 30 Euro
Pfalz
ab 1. Juni 2015: plus,9 Prozent
ab 1. November 2016: plus 2,9 Prozent
Rheinhessen
ab 1. September 2015: plus 2,5 Prozent
ab 1. September 2016: plus 2,5 Prozent
ab 1. August 2017: plus 1,5 Prozent
plus 195 Euro Einmalzahlung
Saarland
ab 1. Juli 2015: plus 2,9 Prozent
ab 1. November 2016 plus 2,9 Prozent
plus 75 Euro Einmalzahlung
Schleswig-Holstein
ab 1. August 2015: plus 3,0 Prozent
ab 1. November 2016: plus 2,8 Prozent
Azubis:
ab 1. August 2015: plus 20 Euro
ab 1. August 2016: plus 20 Euro
Sachsen-Anhalt
ab 1. Juli 2015: plus 3,0 Prozent
ab 1. Oktober 2016: plus 2,8 Prozent
Thüringen
ab 1. Juli 2015: plus 3,0 Prozent
ab 1. Oktober 2016: plus 2,8 Prozent