11. Mai 2021
Kfz-Tarifrunde 2021
Kfz-Tarifrunde: Jetzt richtig Dampf machen
Der Verhandlungsauftakt der Tarifrunde im Kfz-Handwerk war keine Glanzleistung der Arbeitgeber. Ihr Nullangebot ist ein Schlag ins Gesicht der Kolleginnen- und Kollegen. Jetzt geht es darum, in den Betrieben Dampf zu machen.

„Ein seriöses Angebot sieht anders aus“, sagt Friedhelm Ahrens, der am Montag die erste Verhandlung in der Kfz-Tarifrunde auf IG Metall-Seite für das Tarifgebiet Hamburg geführt hat. Die Arbeitgeber bieten eine Nullrunde für die kommenden 24 Monate an. „Wenn das der Auftakt ist, werden die Kollegen in den Betrieben richtig Dampf machen“, sagt Ahrens.


Wirtschaftliche Lage der Kfz-Branche ist stabil

Das Nullangebot der Arbeitgeber ist inakzeptabel. Die Beschäftigten arbeiten wegen Corona in den Kfz-Betrieben seit einem Jahr unter erschwerten Bedingungen. Sie müssen den ganzen Tag Maske tragen bei teilweise schwerer körperlicher Arbeit. „Das ist den Arbeitgebern offenbar nichts wert“, kritisiert Ahrens. Die wirtschaftliche Lage der Branche ist stabil. Kein Anzeichen von Krise. Wie Beschäftigte in den Betrieben berichten, sind die Höfe der Autohäuser voll mit Fahrzeugen, die gewartet werden müssen.

 

In der Situation wird die IG Metall zusammen mit den Betriebsräten und Beschäftigten Druck machen. Schon mit Blick auf das Spitzengespräch der Arbeitgeber am Mittwoch beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Die IG Metall fordert 4 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten und eine überproportionale Steigerung der Ausbildungsvergütungen.  Der Verhandlungsführer für das Tarifgebiet Hamburg Friedhelm Ahrens betont: „Wir lassen uns aufgrund Corona nicht abhängen! Es braucht trotz Krise spürbare Einkommenssteigerungen und vor allem Perspektiven im Mobilitätswandel.“


Kfz-Handwerk für kommende Ausbildungsjahrgänge attraktiv halten

Ulrich Thieme, der Betriebsratsvorsitzende der Mercedes-Benz Niederlassung Hamburg, ergänzt: „Der Branche geht es gut. Unsere Kolleginnen und Kollegen sind trotz Pandemie voll im Einsatz. 4 Prozent mehr Geld sind gerechtfertigt.“

In der laufenden Tarifrunde geht es auch darum, das Kfz-Handwerk für kommende Ausbildungsjahrgänge attraktiv zu halten. Daher brauchen wir eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung. Eine weitere Tarifforderung betrifft die Wahlmöglichkeit zwischen mehr Geld oder mehr Freizeit. Die IG Metall fordert daher eine individuelle Wahlmöglichkeit für die Beschäftigten, ihr Einkommen auch in freie Tage umzuwandeln. Diese und kommende Woche stehen in anderen Tarifgebieten die nächsten Tarifverhandlungen an.


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