In mehreren Tarifgebieten wie in Baden-Württemberg hat es bei den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Kfz-Handwerk keine Annäherung gegeben. Ivan Curkovic, Verhandlungsführer der IG Metall in Baden-Württemberg: „Die Arbeitgeber wollen einseitig die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verschlechtern anstatt gemeinsam mit uns nach zukunftsweisenden Lösungen für beide Seiten zu suchen. Das ist eine Ohrfeige für den Einsatz der Belegschaften in der Corona-Krise und macht Warnstreiks nach Ablauf der Friedenspflicht unumgänglich.“
Beschäftigte während einer Aktion zur Kfz-Tarifrunde 2021 in Bad Säcking. (Foto: IG Metall)
Wir fordern in der aktuellen Tarifrunde 4 Prozent mehr Geld für 12 Monate, eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen, die Möglichkeit, zwischen mehr Geld und mehr freier Zeit zu wählen sowie die Fortführung des aktuell geltenden Manteltarifvertrags. Bei verhandlungsbegleitenden Aktionen in zahlreichen Autohäusern überall im Südwesten haben Beschäftigte die Forderungen unterstützt. Dazu zählten Betriebsrundgänge, Unterschriften-Sammlungen und Postkartenaktionen. Laut einer jüngsten Blitz-Umfrage der IG Metall finden über 90 Prozent der Beschäftigten, dass das Verhalten der Arbeitgeber respektlos und eine Missachtung ihrer Leistung ist.
Auch in den anderen Tarifgebieten wie Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, wo bereits Tarifverhandlungen stattgefunden haben, beharren die Arbeitgeber auf ihrer Verweigerungshaltung. Alles, was sie zu bieten haben, ist eine Nullrunde für die nächsten 24 Monate. Bei den Belegschaften stößt das richtig sauer auf. Schließlich waren viele Werkstätten während der Corona-Pandemie geöffnet. Die Beschäftigten haben alles gegeben, damit der Laden läuft. Sie müssen den ganzen Tag lang mit Maske unter erschwerten Bedingungen arbeiten. Die Zeichen stehen auf Warnstreik. Die Friedenspflicht endet zum 31. Mai 2021. Danach sind Warnstreiks möglich.