2. Oktober 2019
Tarifrunde Schlosserhandwerk 2019
Mehr als 1200 Schlosserinnen und Schlosser im Warnstreik
In Nordrhein-Westfalen haben mehr als 1200 Beschäftigte im Schlosserhandwerk mit Warnstreiks Druck für Tariferhöhungen gemacht. Wir fordern sechs Prozent mehr Geld für die Schlosserinnen und Schlosser in NRW. Die Arbeitgeber bieten 2,3 und zwei Prozent.

1230 Beschäftigte aus 25 Betrieben im Schlosserhandwerk Nordrhein-Westfalen sind am Dienstag dem Warnstreikaufruf der IG Metall gefolgt. Die größte Kundgebung fand mit rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Emsdetten statt. Weitere Warnstreiks mit jeweils mehreren hundert Teilnehmenden gab es in Lübbecke, Steinheim, Langenfeld und Hünxe.

Wir fordern sechs Prozent mehr Geld für die 58 000 Beschäftigten im Schlosserhandwerk NRW sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 80 Euro – mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Wir wollen mehr Wertschätzung für die Beschäftigten erreichen – viele leisten Überstunden und wir wollen die Branche attraktiver für Fachkräfte machen.

Die Arbeitgeber boten zuletzt in der zweiten Verhandlungsrunde lediglich 2,3 Prozent und zwei Prozent mehr für 24 Monate.


Schlosserhandwerk boomt – Fachkräfte fehlen

Dabei klagen die Arbeitgeber im nordrhein-westfälischen Schlosserhandwerk selbst über Fachkräftemangel. Schon jetzt hat die Branche Probleme, die Aufträge abzuarbeiten. Aus unserer Sicht wird sich daran – insbesondere wegen des anhaltenden Booms in der Bauwirtschaft – in absehbarer Zeit auch nichts ändern.

„Die Auftragslage ist super, die Bücher sind voll, wir haben Arbeit satt und müssen sogar Kunden wegschicken“, berichtet Frank Ruhkamp, Mitglied der gewählten Tarifkommission und Betriebsratsratsvorsitzender beim Waggonreparaturbetrieb Kiffe Söhne in Münster. „All die Jahre haben wir immer klein beigegeben. Und dann bieten uns die Arbeitgeber so wenig an. Das war ein Schlag ins Gesicht.“

Die gute Beteiligung an den Warnstreiks mache deutlich, dass die Schlosserinnen und Schlosser sauer auf das magere Angebot der Arbeitgeber seien und mehr Wertschätzung für ihre Arbeit erwarten, betonte Patrick Loos, Verhandlungsführer der IG Metall NRW. „Die Beschäftigten sind engagiert und hoch motiviert. Sie stehen voll und ganz hinter unseren Forderungen. Die Arbeitgeber sollten erkennen, dass sie in der nächsten Verhandlung am Freitag gegenüber ihrem letzten Angebot deutlich nachlegen müssen.“

Die nächste Verhandlung findet am 4. Oktober 2019 statt.


Tarifrunden - Handwerk

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