Um mehr als 17 Prozent lagen bislang Löhne und Gehälter unter dem Niveau des Flächentarifvertrages für die Holz- und Kunststoffindustrie. Das ändert sich nun bei Burger Küchen in Burg/Sachsen-Anhalt. Sie werden nun bis 2028 Flächentarifniveau erreichen. Das haben Beschäftigte und IG Metall mit Warnstreiks und vier Tarifverhandlungen durchgesetzt.
Ab sofort steigen ihre Löhne und Gehälter um 2,9 Prozent – von derzeit 82 Prozent auf 85 Prozent des Flächentarifniveaus. Im Januar 2021 folgt der nächste Schritt auf 87 Prozent, bis 2028 wird planmäßig das Niveau des Flächentarifvertrages in Sachsen-Anhalt erreicht sein.
Die Vergütungen für Azubis steigen bereits bis 2023 auf das volle Flächentarifniveau.
Die regelmäßigen Tariferhöhungen des Flächentarifvertrages kommen zum jeweiligen Zeitpunkt ihres Abschlusses zur Anwendung und werden zukünftig voll übernommen.
Für die Monate Dezember 2019 bis Februar 2020 erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung in Höhe von 240 Euro und Auszubildende in Höhe von 120 Euro.
„Ich freue mich für die vielen Kolleginnen und Kollegen, die hier seit Jahren sehr gute Arbeit leisten und mit dem neuen Tarifvertrag nicht mehr automatisch in der Altersarmut landen“, erklärt Thomas Bösner, Betriebsratsvorsitzender bei Burger Küchen und Mitglied der Verhandlungskommission. „Als größter Arbeitgeber in der Region wird Burger Küchen seiner sozialen Verantwortung gerecht und zukünftig noch attraktiver für die Stammbeschäftigten sowie für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Auszubildende.“
Für ihren Tarifabschluss haben die Beschäftigten mit Warnstreiks Druck gemacht.
„Der Mut und die Entschlossenheit der Beschäftigten in dieser Tarifauseinandersetzung hat sich gelohnt“, meint Verhandlungsführer Markus Wente von der IG Metall Niedersachsen. „Beide Tarifparteien haben in den vergangenen Wochen fair und auf Augenhöhe miteinander verhandelt und dabei ein zukunftsfähiges Ergebnis erarbeitet. Das ist Wegweisend für die Küchenmöbelbranche.“
Warnstreik bei Burger Küchen: 300 Beschäftigte legen Arbeit nieder