Nach dem vereinbarten Tarifergebnis in Sindelfingen steigen zudem die Vergütungen für die Azubis überproportional. Für sie gibt es jeweils 20 Euro mehr.
Der von der IG Metall durchgesetzte Tarifvertrag zur Demografie regelt unter anderem die Altersteilzeit. Danach zahlen die Arbeitgeber ab Januar 2017 jährlich 300 Euro pro Beschäftigten in einen Demografie-Fonds ein, der den Arbeitgebern und Betriebsräten verschiedene Maßnahmen ermöglicht, um die demografischen Herausforderungen anzugehen. Ohne eine entsprechende Betriebsvereinbarung ergibt sich daraus ein verbindlicher Anspruch auf Altersteilzeit.
Vor der dritten Verhandlungsrunde hatten insgesamt 7700 Warnstreikende im Süd- und Nordwesten den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Allein am letzten Freitag hatten sich mehr als 1500 Beschäftigte an Protestaktionen und Warnstreiks in Baden-Württemberg beteiligt.
Der IG Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann ist sich sicher, dass der „Druck der vielen Warnstreikenden der letzten Wochen Wirkung gezeigt“ hat. Das Ergebnis bringe den Beschäftigten eine Sicherung der Reallöhne und endlich den Einstieg in die Altersteilzeit für diese Branche. „Beides traf auf erbitterten Widerstand der Arbeitgeber“, bewertete Jörg Hofmann das am Dienstag erzielte Verhandlungsergebnis für die baden-württembergische Holz- und Kunststoff verarbeitende Industrie. „Damit stellt sich die Branche in Baden-Württemberg den Herausforderungen des demografischen Wandels“, so Hofmann.
In den kommenden Tagen stehen weitere Verhandlungen zum Südwest-Abschluss auf der Tarifagenda. Verhandelt wird am 24. Februar in Westfalen-Lippe, einen Tag darauf in Niedersachsen-Bremen und am 29. Februar in Sachsen.