Vor allem die Auszubildenden liegen der IG Metall in dieser Tarifrunde besonderes am Herzen. Für sie fordert die IG Metall nicht nur 5,8 Prozent mehr, sondern zusätzlich noch 60 Euro monatlich in allen Ausbildungsjahren. Außerdem will die IG Metall erreichen, dass die Betriebe ihre Ausgebildeten nach bestandener Abschlussprüfung übernehmen. Die Übernahme will sie ebenfalls tariflich absichern.
Generationswechsel aktiv gestalten
In den kommenden Jahren drohen in der Holz- und Kunststoffbranche die Belegschaften zu überaltern. Deshalb will die IG Metall den Generationswechsel bei den Beschäftigten aktiv angehen und damit gleichzeitig den Nachwuchs sichern. Dazu bedarf es nicht nur einer festen Übernahme nach der Ausbildung. Um die Jobs für Berufsanfänger in der Branche attraktiver zu machen, will die IG Metall außerdem die Einkommenslücke zu den Ausbildungsvergütungen etwa in der Metall- und Elektroindustrie schließen. Dort erhalten die Auszubildenden ab 1. April 2011 im ersten Ausbildungsjahr 786,72 Euro. In den Holz- und Kunststoffbetrieben sind es 666,45 Euro.
Umsätze steigen
Im vergangenen Jahr sind im Holzgewerbe die Umsätze um 9,5 Prozent gestiegen. Die Möbelindustrie konnte ihre Umsätze in 2010 um 2,2 Prozent steigern. In beiden Branchen hat die Produktivität annähernd das Vorkrisen-Niveau erreicht.
Die derzeit geltenden Entgelttarifverträge in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie Westfalen-Lippe hat die IG Metall fristgerecht zum 30. April 2011 gekündigt. Die neu zu verhandelnden Tarifverträge sollen eine Laufzeit von zwölf Monaten haben. Die erste Verhandlung wird voraussichtlich Ende April sein.