Die Entgelte in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie in Niedersachsen steigen ab 1. Januar 2020 um 2,6 Prozent – und um weitere 1,8 Prozent ab 1. Januar 2021. Die Laufzeit des Entgelt-Tarifvertrags beträgt 23 Monate und endet am 31. August 2021. Für die Monate Oktober bis Dezember 2019 gibt es eine Einmalzahlung von 150 Euro.
Dieses Verhandlungsergebnis haben IG Metall und Arbeitgeber gestern Nacht in Hannover erzielt.
Zudem haben wir es erreicht, ein Extraplus für Auszubildende durchzusetzen. Ihre Vergütungen steigen überproportional zwischen 55 Euro im ersten Ausbildungsjahr – ein Plus von 6,51 Prozent – und 100 Euro im vierten Ausbildungsjahr – ein Plus von 10,3 Prozent. Zudem erhalten die Auszubildenden eine Einmalzahlung für die Monate Oktober bis Dezember von 75 Euro.
Damit rücken die Ausbildungsvergütungen in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie Niedersachsen/Bremen deutlich an die Metall- und Elektroindustrie heran - mit 900 Euro im ersten und 1070 Euro im vierten Jahr.
Außerdem haben wir mit den Arbeitgebern ausgehandelt, dass der Tarifvertrag Demografie um weitere acht Monate verlängert wird und gemeinsam mit dem Entgelt-Tarifvertrag am 31. August 2021 endet. Folglich können dann beide Tarifverträge synchron neu verhandelt werden.
Für die Beschäftigten in der Holz- und Kunststoffindustrie bedeutet das, dass die Tarifregelungen zur Altersteilzeit um ein Jahr verlängert werden.
Das Verhandlungsergebnis haben IG Metall und Arbeitgeber in der bereits dritten Verhandlungsrunde für Niedersachsen/Bremen erzielt - nach insgesamt drei Monaten schwieriger Tarifverhandlungen in der Holz- und Kunststoffindustrie. Die Arbeitgeber wollten zunächst Lohnerhöhungen unterhalb der Inflation. In den Tarifverhandlungen vergangene Woche Freitag hatten die Arbeitgeber ihr Angebot auf lediglich 1,7 und 1,5 Prozent mehr Geld erhöht, bei deutlich längerer Laufzeit. Über 11 000 Beschäftigte mussten bundesweit mit Warnstreiks Druck machen, betonte Wilfried Hartmann, IG Metall-Verhandlungsführer in Niedersachsen und Bremen. „Es waren viele Aktivitäten in den Betrieben notwendig, bis die Arbeitgeber bereit waren, einen sachgerechten Tarifabschluss zu akzeptieren.“
Bundesweit sind über 180 000 Beschäftigte in der Möbelindustrie und der Holz- und Kunststofffertigung beschäftigt.