Zu Jahresbeginn haben die Debatten über die Forderungen für die anstehende Metall-Tarifrunde begonnen. Wie viel mehr soll es für die Beschäftigten sein und wie viel kann die Wirtschaft verkraften? Darüber diskutieren die Metallerinnen und Metaller in den Betrieben und regionalen Tarifkommissionen.
Es gab bereits erste Sitzungen der Tarifkommissionen. Die Meinungen ergeben ein vielfältiges Bild. Viele Betriebsräte berichten, dass ihre Unternehmen die Transformation als Vorwand benutzen, um zu sparen, Stellen abzubauen und zu verlagern. Trotz der weltweit abgeschwächten Autonachfrage beurteilt die IG Metall die konjunkturelle Lage grundsätzlich als nicht dramatisch. „Vieles spricht dafür, dass sich die Konjunktur bereits im zweiten Halbjahr 2020 wiederbelebt“, sagt der IG Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann. Wegen der Unsicherheiten strebt die IG Metall bei den anstehenden Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie keinen Abschluss mit einer langen Laufzeit an. Jörg Hofmann: „Mit einer kurzen Laufzeit bleiben Korrekturen möglich.“
Die Laufzeit der geltenden Entgelt-Tarifverträge für die Metall- und Elektroindustrie endet am 31. März 2020. Wie in den Vorjahren orientieren wir uns an einem klaren Zeitplan. Ab Mitte Januar nimmt die Metall-Tarifrunde Fahrt auf.
14. Januar: Der Vorstand der IG Metall diskutiert die wirtschaftlichen Rahmendaten für die Tarifbewegung.
16. Januar: Die regionalen Tarifkommissionen debattieren die wirtschaftliche Situation, die Lage in den Betrieben und die möglichen Forderungen.
3./4. Februar: Der Vorstand fasst die Diskussionen der Tarifkommissionen zusammen und empfiehlt eine Forderung.
20. Februar: Die Tarifkommissionen beschließen die Forderungen für die Metall-Tarifrunde.
26. Februar: Der IG Metall-Vorstand beschließt die endgültigen Forderungen an die Arbeitgeber. Die Tarifverhandlungen starten im März. Spätester Termin für die erste Verhandlung ist der 17. März.
28. April: Die Friedenspflicht endet um 24 Uhr. Danach sind Warnstreiks möglich.