Die nächste Tarifrunde steht in den Startlöchern: Parallel zur dritten Verhandlungsrunde in der Metall- und Elektroindustrie beginnen die Verhandlungen bei Volkswagen. Für die insgesamt 120 000 VW-Mitarbeiter gelten eigenständige Haustarifverträge.
Neben einem Einkommensplus von fünf Prozent will die IG Metall die Laufzeit für den Altersteilzeittarifvertrag verlängern. „Die Tarifrunden bei Volkswagen und in der Fläche sind aufs engste miteinander verzahnt“, sagt Hartmut Meine, IG Metall-Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Deshalb, so Meine, „behandeln wir alle Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie, und damit auch alle Automobilhersteller, gleich“. Und das betreffe auch die IG Metall-Forderung bei Volkswagen: Fünf Prozent mehr Geld für 12 Monate.
Aber auch für die Auszubildenden will die IG Metall einiges verbessern: So fordern die Jugend- und Auszubildendenvertreter, die Prüfungsvorbereitung für alle VW-Werke einheitlich zu regeln. Denn bislang gibt es hierzu keine Regelungen. Je nach Ausbilder und Abteilung sind für die Azubis die Rahmenbedingungen unterschiedlich. Eine weitere Forderung der VW-Jugend ist der Aufbau eines „Ausbildungssymposiums“ als jährliches Forum für die Zukunft von Bildung.
Bernd Osterloh gibt sich optimistisch: „Unsere Forderungen sind fair und gerecht, aber auch eine Messlatte für das Unternehmen“, so der Gesamtbetriebsratsvorsitzende bei Volkswagen. Allerdings sind IG Metall und Betriebsrat auch gespannt, was „das Management präsentiert und ob das Unternehmen versucht, die Belegschaft klammheimlich die Zeche für Dieselgate zahlen zu lassen“.
Ende Mai enden bei Volkswagen die Entgelttarifverträge und damit auch die Friedenspflicht. Ab 1. Juni wären Warnstreiks möglich.