Die IG Metall fordert 6 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten in den Textilen Diensten – mindestens aber 180 Euro. Außerdem soll die tarifliche Altersteilzeit verlängert und verbessert werden. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Diese Forderungen hat der Vorstand der IG Metall am Dienstag auf Empfehlung der Tarifkommissionen hin beschlossen.
Für die etwa 23 000 Beschäftigten in den Textilen Diensten startet damit die Tarifrunde. Seit dem Frühjahr haben die Beschäftigten in den Betrieben über mögliche Forderungen diskutiert. Zudem hat die IG Metall die Beschäftigten befragt. Das Ergebnis: Die Beschäftigten brauchen mehr Geld und eine Fortführung und Verbesserung der Altersteilzeit.
„Die Befragung zeigt ganz deutlich: Die gestiegenen Preise der letzten Jahre belasten weiterhin die Einkommen der Beschäftigten“, sagt IG Metall-Verhandlungsführerin Miriam Bürger. „Ihnen geht es nicht um einen Luxusurlaub, sondern ganz einfach darum, die Rechnungen für den Wocheneinkauf, die Tankfüllung für das Auto oder die Miete zu bezahlen.“
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist angespannt. Das sehen auch 62 Prozent der befragten Beschäftigten in den Textilen Diensten. Doch in den eigenen Betrieben wird die Situation weitaus positiver eingeschätzt: Für 86 Prozent ist sie in Ordnung. Fast die Hälfte der Befragten schätzt die Lage im eigenen Unternehmen sogar als sehr gut oder gut ein. „Wir sehen, dass es den Unternehmen gut geht, aber auch, dass sich zunehmend Unsicherheit breit macht“, so Bürger. „In Würdigung der Gesamtlage hat die IG Metall die Forderung von 6 Prozent beschlossen.“
Aber nicht nur eine Entgelterhöhung ist Thema bei den Beschäftigten. Durch den hohen Altersdurchschnitt in der Branche braucht es weiterhin einen planbaren Übergang in die Rente – und das für eine steigende Anzahl an Beschäftigten. Daher ist neben der Entgeltforderung auch die Fortführung der Altersteilzeit zu verbesserten Konditionen Teil des Forderungspakets.
Die Vorbereitungen für Aktionen in der Tarifbewegung 2025 laufen auf Hochtouren. Hierzu wurden Tarifbotschafter und Tarifbotschafterinnen gewonnen, die ihre Kolleginnen und Kollegen während der Verhandlungen in engem Austausch über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte informieren. Sie geben Rückmeldung zur Stimmung in den Betrieben.
Bereits am 6. Mai findet die erste Verhandlung zwischen der IG Metall und den Arbeitgebern in Frankfurt statt.
Am 31. Mai 2025 endet die Friedenspflicht. Ab dem 1. Juni 2025 sind Warnstreiks möglich.