18. November 2020
Tarifrunde Volkswagen 2021
VW-Tarifkommission fordert 4 Prozent, mehr freie Tage und 1400 Ausbildungsplätze
Auch bei VW hat die Tarifkommission ihre Forderung für die Verhandlungen beschlossen: 4 Prozent mehr Geld. Beschäftigte sollen mehr freie Tage wählen können. Zudem soll VW 1400 Ausbildungsplätze pro Jahr bis 2030 zusichern. Bei VW gilt ein Haustarifvertrag.

Im Haustarifvertrag der Volkswagen AG soll es 4 Prozent mehr Geld geben – bei einer Laufzeit von einem Jahr. Diese Forderung hat die IG Metall-Tarifkommission bei VW beschlossen. Hierbei handelt es sich, anders als in der Fläche der Metall- und Elektroindustrie, um eine reine Entgeltforderung. Das Volumen der 4 Prozent kann also nicht, wie für den Flächentarifvertrag angedacht, für Konzepte zur Arbeitsplatzsicherung genutzt werden – denn bei Volkswagen gilt bereits die Beschäftigungssicherung bis 2029.

Außerdem sollen IG Metall-Mitglieder mehr Möglichkeiten erhalten, ihre tarifliche Zusatzvergütung (T-ZUV) in freie Tage umzuwandeln. Bisher ist diese Flexibilität nur bestimmten Beschäftigtengruppen vorbehalten – etwa Eltern mit kleinen Kindern. Und nicht zuletzt fordert die IG Metall, im VW-Haustarifvertrag die Verpflichtung zu 1400 Ausbildungsplätzen pro Jahr langfristig festzuschreiben – und zwar bis Ende 2030.

Der Haustarif gilt für die Tarifbeschäftigten der Volkswagen AG in Braunschweig, Emden, Hannover, Kassel, Salzgitter und Wolfsburg sowie bei der Financial Services.


Gesamtbetriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh zur Forderung:

„Die Belegschaften bei Volkswagen haben seit der letzten Erhöhung der Entgelte im Mai 2018  Leistungen erbracht: Unser Unternehmen ist mitten in einem erfolgreichen, aber anstrengenden Wandel zur Elektromobilität. Gleichzeitig haben wir uns auf den Weg zur erfolgreichen Digitalisierung des Unternehmens gemacht.

Seit zehn Monaten läuft dieser Wandel unter Corona-Bedingungen: Masken auf den Werksgeländen, Zehntausende in mobiler Arbeit, extrem schwankende Fahrweisen. Das alles haben die Kolleginnen und Kollegen unterstützt und so dafür gesorgt, dass Volkswagen heute deutlich besser dasteht als viele andere Hersteller. Darum ist es nur angemessen und gerecht, wenn die Beschäftigten nun eine anständige Entgelterhöhung erwarten.

Vier Prozent mehr Entgelt ist eine Forderung mit Augenmaß, die in die Zeit passt. Außerdem wollen wir als IG Metall weitere Verbesserungen beim Thema Wandlung freie Tage aus der T-ZUV erreichen. Denn wir als IG Metall-Betriebsrätinnen und -Betriebsräte wissen, dass die Bestimmung über die eigene Zeit für viele Kolleginnen und Kollegen superwichtig ist. Übrigens, Kolleginnen und Kollegen: Ihr wisst, dass tarifvertragliche Leistungen nur für IG Metall-Mitglieder gelten.“


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