Nachdem es bei Volkswagen im April zu einem Tarifabschluss gekommen ist, haben sich jetzt IG Metall und Arbeitgeber der Tarifgemeinschaft der VW-Töchter ebenfalls auf ein Tarifergebnis geeinigt.
Danach steigen die Entgelte ab 1. Januar 2022 um 2,3 Prozent – aber schon im Juni können sich die Beschäftigten auf eine Coronabeihilfe in Höhe von 1000 Euro netto freuen, Auszubildende erhalten 600 Euro.
„Ein starkes Ergebnis in schwierigen Zeiten“, bewertet Verhandlungsführer Thilo Reusch das Ergebnis. Die Arbeitgeber der VW-Töchter-Unternehmen Autostadt GmbH, Wolfsburg AG, Autovision und der Kernbelegschaft von VW Group Services hatten versucht, Unterschiede im Ergebnis zwischen den Beschäftigten innerhalb der Tarifgemeinschaft durchzusetzen. „Diese Angriffe hat die IG Metall erfolgreich abgewehrt“, so Thilo Reusch. Rund 1600 Beschäftigte profitieren von dem Verhandlungsergebnis.
Ein besonderer Erfolg ist eine ausgeweitete Wahloption für mehr freie Zeit: Bis zu drei freie Tage zusätzlich können nun alle Beschäftigten wählen. Zuvor galt die Option, die Sonderzahlung (Tarifliche Zusatzvergütung, auch T-ZUG genannt) gegen freie Zeit einzutauschen nur für besonders belastete Beschäftigte. Diese haben weiterhin die Option sechs freie Tage zu wählen.
Damit ist der IG Metall eine Öffnung dieser tariflichen Regelung bei den VW-Töchtern gelungen. „Das ist ein Durchbruch“, freut sich Thilo Reusch. Auch ein zusätzlicher Rentenbaustein wurde vereinbart: Einmalig 150 Euro in die betriebliche Altersversorgung der Beschäftigten, 90 Euro für die Auszubildenden.
Ein fast identisches Ergebnis haben zuvor die Verhandlungsführer der Töchter VW Group Services und Sitech Sitztechnik erzielt. Die rund 8000 Beschäftigten von VW Group Services und 2600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Sitech erhalten ebenfalls tabellenwirksam 2,3 Prozent mehr Entgelt sowie eine Coronabeihilfe in Höhe von 1000 Euro, beziehungsweise 600 Euro für Auszubildende. Auch hier ist eine Öffnung gelungen, durch die alle Beschäftigte die Sonderzahlung des T-ZUG für bis zu drei zusätzliche freie Tage einsetzen können.
„Der Tarifabschluss ist zustande gekommen, da die Beschäftigten in einer Einheit mit den VW-Kolleginnen und Kollegen über Wochen den Druck auf die Arbeitgeberseite hochgehalten und ihren Unmut zu verstehen gegeben haben!“, sagt Thilo Reusch. Der Abschluss bei Volkswagen Group Services sei ein „starkes Ergebnis in schwierigen Zeiten. Auf Abstand, mit Maske, in Kurzarbeit oder im Spagat zwischen Homeoffice und Homeschooling haben die Beschäftigten während der Pandemie vieles auf ihren Schultern stemmen müssen. Nun ist es Zeit, dass ihr Engagement und ihre Strapazen gewürdigt werden!“, fährt der Gewerkschafter fort.
Weitere Infos auf der Seite der IG Metall Niedersachsen-Sachsen-Anhalt