Jörg Hofmann: Die Branche ist im Umbruch. Nur wenn Hersteller und Zulieferer partnerschaftlich zusammenarbeiten, haben sie eine Chance, den Strukturwandel zu schaffen. Es geht um viel. Die Branche beschäftigt rund 800 000 Menschen. Die Unternehmen auf beiden Seiten brauchen Sicherheit und Verlässlichkeit. Das schafft auch Sicherheit für die Beschäftigten und ihre Familien.
Steigende Umweltbelastungen verlangen eine Abkehr vom Verbrennungsmotor. Die Unternehmen müssen in alternative Antriebe wie Hybrid- oder Elektromotor und Leichtbau investieren. Autos sollen in Zukunft auch selbst fahren können, Daten sammeln und austauschen. Dadurch kommen neue Akteure ins Spiel, die bisher mit der Branche nichts oder wenig zu tun hatten. Die Märkte verschieben sich. Das Wachstum findet heute vor allem in Asien statt. Über Preisdruck bei Zulieferern wird die Autobranche den Wandel nicht schaffen.
Die Unternehmen der Autobranche müssen den Wandel selbst mit neuen Ideen und Innovationen vorantreiben. Sie dürfen sich nicht von Veränderungen treiben lassen. Und: Wir brauchen Sicherheit für die Beschäftigten. Sicherheit heißt auch, sich für neue Aufgaben qualifizieren zu können. Mit unserem Tarifvertrag zur Bildungsteilzeit haben wir dafür eine wichtige Grundlage geschaffen.
Einigen ist schon bewusst, dass sie etwas machen müssen. Aber nicht allen. Wir brauchen Mitbestimmung, die das fordert und darauf drängt. Viele Betriebsräte kennen die Schwachstellen und wissen, wohin sich ihr Unternehmen entwickeln kann. Sie müssen ihre Ideen und Forderungen einbringen.