Auf ihre prekäre Lage haben am 21. Mai 2011 in Weilheim eine Gruppe junger Erwachsener hingewiesen. Sie warfen sich im Rahmen einer Flashmob-Aktion der IG Metall mit dem Glockenschlag um 15:30 Uhr auf den Marienplatz. Die Jugendlichen verharrten für etwa fünf Minuten. Einheitliche T-Shirts mit der Aufschrift „von unsicherer Beschäftigung“ betroffen, zeigten worum es bei der Aktion ging: Um Leiharbeit, befristete Jobs und Arbeitslosigkeit. Davon ist jeder zweite junge Beschäftigte betroffen. Immer mehr jungen Erwachsenen wird ein normales Beschäftigungsverhältnis verwehrt.
Für viele Jugendliche gleicht schon die Suche nach einem Job geradezu einem Glückspiel. Und einen Ausbildungsvertrag auch noch im Wunschberuf zu finden – das gelingt nur den wenigsten. Nach der Ausbildung stehen sie dann oft wieder auf der Strasse. Denn nicht alle Firmen übernehmen die Ausgebildeten in ein Arbeitsverhältnis. Viele junge Menschen erhalten anschließend nur einen Leiharbeitsjob oder werden befristet beschäftigt. Allein ein Drittel aller Erwerbstätigen unter 35 Jahren arbeitet befristet oder für einen Niedriglohn.
Die Aktion in Weilheim war Teil eines bayernweiten Aktionstags anlässlich der IG Metall-Kampagne „Arbeit: sicher und fair!“. Mit dieser Kampagne will die IG Metall auf die Zukunftsperspektiven der jungen Generation hinweisen.
Während der Aktion verteilten die Teilnehmer Flyer. Die Passanten konnten auch bei einem Würfelspiel mitmachen. Symbolisch wurde so klar gemacht, wie sich junge Menschen häufig bei der Suche nach einem Arbeitsplatz fühlen. Denn ob man einen passenden Job findet, das gleicht zunehmend häufiger einem Glücksspiel.
Ein Flashmob ist eine kurze, scheinbar spontane Aktion. Meistens werden interessierte Mitstreiter übers Internet gesucht. Typisch für diese Aktionsform ist es, wenn wie aus dem Nichts blitzartig eine Aktion stattfindet. So wie eben vor wenigen Tagen in Weilheim. So kann große Aufmerksamkeit bei den Passanten erreicht werden.