Gelernt hat sie Fahrzeugpolsterin bei BMW in Dingolfing. Schon in frühen Jahren lernte sie, sich in der Arbeitswelt durchzusetzen. Nach mehreren Jahren in der Produktion und Lackierei machte sie die Fortbildung zur Handwerksmeisterin. Schon mit 24 Jahren hatte sie den Meisterbrief als Autosattlerin in der Tasche. Danach arbeitete sie bei verschiedenen Autozulieferern, bis sie zum Unternehmen Grammer in Amberg kam.
Zehn Jahre war sie viel unterwegs und an Auslandsstandorten in Russland, Mexiko, USA und Brasilien zuständig für die Qualitätskontrolle beim Nähen und Polstern. „Die intensive Auslandserfahrung möchte ich nicht missen. Über Facebook habe ich immer noch Kontakt in diese Länder.“
Seit 2012 abeitet sie im Kompetenzcenter von Grammer. Dort werden unter anderem Sitze für unterschiedliche Fahrzeuge wie LKW, Traktoren, Busse und Bahnen entwickelt. Birgitt kümmert sich vornehmlich um die Bezugsentwicklung und zusätzlich um die Ausbildung zum Fahrzeuginnenausstatter. Sie bildet gerne aus und gibt ihr Wissen an junge Leute weiter. Wichtig ist ihr dabei, das handwerkliche Können und die Liebe zum Detail zu vermitteln. „Die Kreativität des Berufs ist außerordentlich“, sagt sie.
Der Beruf ist durch technische Anforderungen im Wandel und wurde deshalb neu geordnet. Das heißt, Fachleute aus den Unternehmen haben sich zusammengesetzt und die Ausbildungsinhalte an heutige Anforderungen angepasst. Im Zuge der Neuordnung hat der Beruf einen neuen Namen bekommen. Ab 2021 heißt er Fahrzeuginterieur-Mechaniker. Birgitt war bei der Neuordnung des Berufs eine der Sachverständigen von Seiten der IG Metall.
Birgitt ist auch im Prüfungsausschuss in ihrer Region und nimmt Zwischenprüfungen und Gesellenprüfungen der Fahrzeuginnenausstatter ab. Privat kümmert sie sich am liebsten zuhause um ihre vier Hunde, zwei Jack Russels und zwei Pudel. Mit ihren Vierbeinern nimmt sie an Hundesport-Turnieren und Agility-Wettbewerben teil.